Korsika, Stolz und Eigenwille

Das ­Inselinnere bestimmen Berge,  Wanderwege und festungs- artige Dörfer.
Das ­Inselinnere bestimmen Berge, Wanderwege und festungs- artige Dörfer.Sylvain Alessandri
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Hohe Berge, stille Buchten, üppige Vegetation. Aber vor allem die Eigenständigkeit der Korsen macht die Insel so besonders.

Wer einmal auf Korsika war, scheint auch stolz darauf zu sein: Autoaufkleber mit dem Mohrenkopf, dem bis heute nicht wirklich gedeuteten Wahrzeichen, trifft man immer wieder. Was ist dran an diesem „Gebirge im Meer“, was ist so schön an dieser „Insel der Schönheit“? Von den alten Griechen sogar „Kalliste“, die Allerschönste, genannt. Was macht die Korsen so stolz (und stur), die Besucher so glücklich? Die 50 Gipfel ihrer 2000er? Die stachelige Macchia, ein Dickicht aus Gräsern, Bäumen und Farnen, aus Ginster, Zistrosen, Baumheide, Wacholder, Rosmarin, Lavendel und Myrte: der „grüne Palast“ der Banditen und Vogelfreien, in dem man sich wirkungsvoll verstecken konnte? Die Palmen und Erdbeerbäume? Die Menhire, die über 100 Wehrtürme, die ständigen Winde?

Sicher sind es die lebendige Landschaft, das glasklare Meer, die unverbauten Buchten und bizarren Steindörfer. Ganz sicher sind es die Würste, die man hier in einer unwiderstehlichen Vielfalt durchkosten kann. Und der korsische Kräuterlikör Mirto aus den Blättern und Blüten der Myrte, die korsischen Weine (ein Tipp: Rosé aus der Domaine Petroni), Wildschweinschinken „Coppa di Corsica“, Lonzu, Schweinefilet, mit Wein gewaschen und getrocknet, Kastanienbier (Geschmacksache), Kastanienwein und Ziegen- oder Schafskäse mit rissigen Rinden, die schon Asterix das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen: „Dieser zarte Duft nach Thymian und Mandeln, Feigen und Kastanien und dieser Hauch von Kiefer, diese leichte Andeutung von Beifuß, diese Ahnung von Rosmarin und Lavendel“. Was sich auch alles vom Honig sagen lässt, der „Macchia in zähflüssigem Zustand“. Dass die Korsen stolz auf ihren „Casjiu merzzu“ sind, verdorbenen Käse, den die Maden (die man lebendig mitisst!) ­so „wunderbar cremig“ machen, sei unbe­nommen.

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