Zuckerbäckerball: „Ein Lamourhatscher wird schon gehen“

Kammersängerin Ildikó Raimondi.
Kammersängerin Ildikó Raimondi.imago/Viennareport
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Am Donnerstag wurde die Hofburg zur Hochburg für tanzfreudige Naschkatzen – darunter „Ballmutti“ Birgit Sarata, Sängerin Ildikó Raimondi und Legende Waltraud Haas.

Wien. Eulen, Chamäleons, sogar ein Gorilla standen am Donnerstag in der Wiener Hofburg Spalier – es waren kunstvolle Dekorationen auf den Torten für den Zuckerbäcker-Award. Die Zunft hatte zum Ball geladen – und die Hofburg in eine Hochburg für Naschkatzen und Balllöwen verwandelt. „Ballmutti“ Birgit Sarata freute sich, dass man „total ausverkauft war“: „Der Innungsmeister (Gastgeber Josef Angelmayer, Anm.) hat ein Glück, dass er überhaupt noch eine Karte gekriegt hat“, scherzte sie im „Presse“-Gespräch. Es sei „ein Ball der Lebensfreude“, und diese habe eben jeder gern. Zur Eröffnung tanzten das Staatsballett und 163 Debütantenpaare.

Kammersängerin Ildikó Raimondi, die gemeinsam mit Tenor Herbert Lippert ein Operettenmedley zum Besten gab, war zum ersten Mal auf dem Zuckerbäckerball: „Ich bin keine große Ballgeherin. Ich liebe zwar das Tanzen, aber es bedeutet, dass ich nachher ein paar Tage freihaben muss, weil die Stimme, der Körper angestrengt sind.“ Auch sonst habe so ein Ball seine Nachwirkungen – vor allem der Zuckerbäckerball, auf dem es die besten Süßigkeiten zu verkosten gibt: „Ich liebe Süßes“, gestand Raimondi, „ich werde sicher etwas davon essen – und in der nächsten Woche ein paar Tage fasten.“

Schauspieler und Wurstwaren-Testimonial Gerhard Ernst hingegen kam nicht wegen der Naschereien („Ich habe schon als Kind nichts Süßes mögen“), sondern weil „es einer der nettesten Bälle ist, die ich kenne. Dieser Ball hat etwas Familiäres – ich werde zwar wieder auf den Opernball gehen, aber da sind mir zu viele Leute.“ Trotz seiner 73 Jahre ist Ernst ein begeisterter Tänzer: „Ich war früher ein wilder Boogietänzer. Jetzt habe ich seit sechs Jahren eine neue Hüfte – aber ein Lamourhatscher wird schon gehen.“

Waltraud Haas' Beautygeheimnis

Schauspiellegende Waltraud Haas hingegen wollte „bestimmt nicht tanzen“. Und das liegt nicht an ihren 91 Jahren. „Ich habe nie getanzt“, gestand sie. Am Ball zog die legendäre Rößl-Wirtin als Ehrengast ein – und wirkte um viele Jahre jünger. Auf ihr Geheimnis angesprochen, verriet die Grande Dame, dass sie sich regelmäßig zur Beautykur begibt. „Das macht, dass ich nicht aussehe wie 80, sondern wie 79“, lachte sie. Den süßen Versuchungen wollte Haas aber nicht widerstehen: „Ich werde vielleicht ein kleines Törtchen essen. Aber lieber nehme ich es mit nach Hause und esse es in Ruhe, ohne den Trubel.“ (i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.01.2019)

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