Weltraum

Kometenstaub aus dem Labor

Kometen (hier: Neowise im Juli 2020) werfen bei jeder Erkundungsmission neue Fragen auf.
Kometen (hier: Neowise im Juli 2020) werfen bei jeder Erkundungsmission neue Fragen auf.Frank Lammel/CC BY-NC-ND 2.0
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Am Grazer Institut für Weltraumforschung wird die Oberfläche von Kometen nachgeahmt und erforscht. Messdaten der Rosetta-Sonde sollen so besser verstanden und die Vorbereitung künftiger Missionen erleichtert werden.

Sie kommen aus den Tiefen des Sonnensystems, weit hinter den letzten Planeten, wo ewige Nacht und eisige Kälte herrschen. Die Sonne erscheint nur mehr als heller Stern unter vielen, ihre Strahlen können selbst Kohlenmonoxid nicht mehr schmelzen – das Gas mit dem Siedepunkt von minus 191 Grad Celsius bleibt als festes Eis gefroren. Von hier, wo die Überreste aus den Anfängen des Sonnensystems vor der gefräßigen Anziehungskraft der vier Riesenplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun geschützt sind, stammen die meisten Himmelskörper, die auf der Erde als Kometen sichtbar sind, wenn sie sich auf ihrer Umlaufbahn der Sonne nähern.

Kosmische Zeitkapseln

„Kometen sind der Bauschutt aus der Entstehung des Sonnensystems“, beschreibt sie der Geophysiker Günther Kargl vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz. „Und das macht sie so interessant für uns: Da sie von so weit draußen stammen, sind sie unverändert geblieben und verraten uns viel über die Zeit, bevor sich die Planeten gebildet haben.“ Um diese kosmischen Zeitkapseln zu erforschen wurde in den vergangenen Jahrzehnten gewaltiger Aufwand betrieben, dessen bisheriger Höhepunkt das Rendezvous der Rosetta-Sonde (s. Lexikon) mit dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko war.

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