Der größte Schrecken der Menschheit, Tuberkulose, fordert Jahr für Jahr 1,5 Millionen Opfer, durch Nebenfolgen von Covid kommen weitere dazu.
Seit Covid über die Menschheit gekommen ist, seit eindreiviertel Jahren etwa, hat das Virus 4,3 Millionen Menschenleben gekostet, das war der offizielle Stand der Weltgesundheitsorganisation WHO vom 13. August. Aber die Dunkelziffer ist hoch, und in der Statistik fehlen alle die, die umwegig zu Tode gekommen sind, weil die Pandemie Ressourcen der Medizin und Forschung auf sich gezogen hat. Die fehlten nun anderswo, im Kampf gegen Polio und Masern etwa, vor allem aber in dem gegen eine andere Pandemie, die die schlimmste von allen ist und doch bei uns, wo sie einst auch wütete, kaum (mehr) wahrgenommen wird: Tuberkulose, Tb.
Sie hat in den vergangenen 200 Jahren etwa eine Milliarde Menschen zu Tode gebracht, allein 2019 1,5 Millionen, so war es auch in den Jahren zuvor, Jahr für Jahr. Aber 2020 ist die Opferzahl um 500.000 gestiegen, alarmierte die WHO heuer (Nature 592, S. 502). Das war hochgerechnet aus der Zahl der Erkrankten, die Covid-bedingt keine Therapie erhielten. Die ist möglich – mit einer Kombination von Antibiotika –, sie ist aber langwierig und aufwendig, und eine grundsätzliche Lösung durch einen Impfstoff steht aus.