Die Natur retten! Wen?

Herden ohne Ende füllen den Serengeti-Nationalpark. Aber für sie mussten Massai mit ihren Herden weichen.
Herden ohne Ende füllen den Serengeti-Nationalpark. Aber für sie mussten Massai mit ihren Herden weichen.Greg Dimijian/picturedesk.com
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Eine UNO-Konferenz will die Weichen für eine Wiederherstellung von Ökosystemen stellen. Aber in welche Richtung? Das ist umstritten.

Dass „Serengeti nicht sterben“ dürfe, war zumindest im deutschen Sprachraum einer der ersten und einprägsamsten Aufrufe zum Schutz der weiten wilden Natur, er kam 1959 in Form eines mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilms von Michael und Bernhard Grzimek, der zeigte, dass es eng wurde für die großen Herden und ihre Räuber in den Savannen Ostafrikas. Das wurde es inzwischen für die Natur erdweit, aber auch die Mühen zur Rettung der Reste haben sich verstärkt, bis hin zu einer vereinten Anstrengung der Völkergemeinschaft bzw. zur Willensbekundung dazu: 2019 hat die UNO die 2020er-Jahre zur „Dekade der Wiederherstellung von Ökosystemen“ ausgerufen.

Nur: Was soll da wiederhergestellt werden? Was ist „die Natur“, was ist etwa die Serengeti? Ist es die Gesamtheit aller Arten? Oder die Stabilität von Ökosystemen, in denen einzelne Arten verschwinden können, solang andere ihre Rolle übernehmen, etwa als Graser in der Serengeti? Und können das anstelle der Gnus und Zebras auch die Rinder der Massai sein, allgemeiner: Gibt es überhaupt noch eine Natur, die nicht von Menschen mitgestaltet ist?

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