Waldelefanten

Tiere als Klimaretter?

Wo Elefanten wie er den Wald umbauen, wird dieser zwar lichter, lagert aber mehr CO2 bzw. Kohlenstoff ein.
Wo Elefanten wie er den Wald umbauen, wird dieser zwar lichter, lagert aber mehr CO2 bzw. Kohlenstoff ein. Universal Images Group via Getty
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Der Plan, Mammuts auferstehen zu lassen, um die Erwärmung zu stoppen, ist eher ein PR-Gag. Realitätsnaher wäre Hilfe etwa für Waldelefanten.

Weil das Problem kolossal ist, soll seine Lösung es auch sein: Kolossale Tiere sollen die Erwärmung einbremsen, Mammuts, die von der Firma Colossal wieder zum Leben erweckt und in großem Stil in Sibirien freigelassen werden, um regional ein einstiges Ökosystem zu rekonstruieren und global das Klima zu retten. Das ließen die beiden Firmengründer kürzlich wissen, ein wenig bekannter Finanzier und ein umso umtriebigerer Molekularbiologe, George Church (Harvard). Er geht gern mit großen Gesten in die Öffentlichkeit, beherrscht aber auch das Instrumentarium der Gentechnik vom Klonen bis zu Crispr, dem Präzisionswerkzeug, mit dem man DNA nach Belieben in ein Genom einbauen kann.

Mit einer Kombination aus beidem soll nun eine Utopie wahr werden, die in den 1990er-Jahren aufkam, als man aus Permafrostböden Sibiriens Mammuts mit partiell erhaltener DNA geborgen hat: Daraus sollten ganze Tiere werden. Die ersten Runden schlugen fehl, vor zehn Jahren stieg Church mit dem etwas weniger ambitionierten Plan ein, die nächsten lebenden Verwandten der Mammuts – Indische Elefanten – partiell in Mammuts umzubauen, mit den Genen, die diese für das Leben in der Kälte entwickelt hatten und die etwa für ein dichtes Fell, kleine Ohren und dicke Fettpolster sorgten. Diese hat er nach eigenem Bekunden gegenüber der „Sunday Times“ schon 2015 in Zellkulturen von Elefanten eingebracht – publiziert ist es nicht –, nun soll der krönende Schritt folgen, mit dem einmal der „Pleistozän“-Park gefüllt werden soll.

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