Interview

Das Problem mit dem "Posterboy" der Klimaforschung

Der Eisbär sei putzig, aber gleichzeitig auch weit weg, sagt die Biologin.
Der Eisbär sei putzig, aber gleichzeitig auch weit weg, sagt die Biologin. Clemens Fabry/Die Presse
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Die Biologin und Wissenschaftsforscherin Dorothea Born hat analysiert, wie der Eisbär zur Ikone der ökologischen Krise wurde. Und erklärt, welche Bilder uns das komplexe Phänomen besser näherbringen.

Die Presse:Warum wurde ausgerechnet der Eisbär zur Klimawandel-Ikone?

Dorothea Born: Da haben sehr viele Dinge zusammengespielt. Zum einen ist der Eisbär in seinem Lebensraum sehr vom Klimawandel betroffen. Die arktischen Regionen erwärmen sich stärker und schneller, der sibirische Permafrost, in dem sehr viel Kohlenstoff gespeichert ist, schmilzt und so weiter. Der Eisbär steht am Ende einer langen Kette von Entwicklungen, die in der Arktis schneller passieren als anderswo. Zum anderen ist der Eisbär zwar ein gefährliches Raubtier, das man früher gar als Monster wahrgenommen und gejagt hat, aber er hat wie Bären generell etwas sehr Menschliches an sich. Er eignet sich gut, um sich mit ihm zu identifizieren. Man denke an Teddybären. Zudem sind wir über die Popkultur mit ihm vertraut, ein Beispiel ist der Coca-Cola-Bär.

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