Lupinenschnitzel statt Steak, Hamburger aus Erbsen und Gulasch mit Seitan – die Palette an Alternativen zu Fleisch wächst munter an.
Viele Anthropologen meinen, dass erst der Verzehr von Fleisch dazu beigetragen habe, dass der Mensch sein großes Gehirn entwickeln konnte. Fleisch spielte also in der Evolutionsgeschichte der Menschheit aufgrund seines hohen Eiweißanteils eine bedeutende Rolle. Allerdings war damals das Verhältnis der Anzahl der Menschen und jener von jagdbaren Tieren – oder in späterer Zeit der Herdentiere – ein völlig anderes als heute.
Der Gedanke, statt Fleisch Fleischersatz zu sich zu nehmen, hat durch das steigende Bewusstsein der Menschen, dass Tierhaltung zu einem globalen Problem werden kann, neue Nahrung gefunden. Aber woraus genau besteht Fleischersatz? „Die Asiaten haben eine lange Tradition, proteinreiche Produkte aus Hülsenfrüchten, vor allem Soja und Getreide, als Fleischersatz herzustellen“, weiß Konrad Domig vom Institut für Lebensmittelwissenschaften der Boku in Wien. Er hat an dem EU-Projekt LikeMeat mitgearbeitet, das sich der Entwicklung hochwertiger und wohlschmeckender pflanzlicher Alternativen zum Fleischkonsum gewidmet hat – und zwar auch mit Produkten, die bei uns wachsen wie etwa Lupinen (Wolfsbohnen) oder Erbsen.