Spectrum
Essen wie ein Kind in New York
In New York kommt beim Essen zusammen, was zusammengehört. Bei Katz’s Delicatessen an der Lower East Side, einem der Schnellimbisse mit jüdisch-aschkenasischer Tradition, gibt es die berühmten Pastrami-Sandwiches mit Senf und Salzgurken.
von
Teresa Präauer
Bücherei für zwischendurch: Wir finden es großartig, dass Barbi Marković gewonnen hat
Wie viel Alltag steckt in Barbi Marković’ „Minihorror“? Und wie viel von den Ängsten dieser Zeit? Bettina Eibel-Steiner und Anne-Catherine Simon diskutieren und erzählen ihre Lieblingsgeschichten aus dem Buch.
Folge 4
Tausche Putin gegen Autodieb
Spectrum
In Rom kann man gut traurig sein: über Liebeskummer auf Reisen
Nichts ist für immer, sagte der Alte, dem ich frühmorgens auf dem Campo de’ Fiori über den Weg lief. Nur Rom, Rom ist wie immer. Über die Vergänglichkeit der Liebe.
von
Konstantin Arnold
Biografisches Gedicht mit Fluchtweg
Ohne die geringste Ahnung,
also vermeintlich gesund,
war ich krank.
Einfach so.
Überraschung,
rief der Befund.
Was sagt uns das?,
fragt das ungläubige Gespenst
als kritischer Geist.
Ach, ganz normal ist das,
sagt die Statistik. Das Innenleben
ist uneinsichtig.
Kann ich also alles erwarten,
auf nichts aber zählen?,
frage ich das Gespenst.
Und sieh da,
es schwebt schweigend
auf und davon
Ilse Kilic
Ohne die geringste Ahnung,
also vermeintlich gesund,
war ich krank.
Einfach so.
Überraschung,
rief der Befund.
Was sagt uns das?,
fragt das ungläubige Gespenst
als kritischer Geist.
Ach, ganz normal ist das,
sagt die Statistik. Das Innenleben
ist uneinsichtig.
Kann ich also alles erwarten,
auf nichts aber zählen?,
frage ich das Gespenst.
Und sieh da,
es schwebt schweigend
auf und davon
Ilse Kilic
Expedition Europa
„Ein normaler Russe zeigt niemals auf“
Expedition Europa: Vor dem Belgrader Wahllokal waren „so viele Leute, dass die um halb zwölf Gekommenen ihre Stimme nicht mehr abgeben konnten“, erzählt Elena Koposova.
von
Martin Leidenfrost
Architektur und Design
Ärzte statt Zigaretten: Leben und Gesundwerden in einer alten Tabakfabrik
Leben in der denkmalgeschützten Tabakfabrik in Fürstenfeld: Statt einem schon geplanten Einkaufszentrum sind hier Wohnungen in Kombination mit einem Ärztezentrum entstanden, unter Einsatz von hochwertigen, langlebigen Baustoffen und traditionellen Handwerkstechniken.
von
Sigrid Verhovsek
Literatur
Wo das Gebet mit „Mahlzeit“ endet
Toxische Pommes, so der Künstlername der Autorin, hat mit „Ein schönes Ausländerkind“ ihren ersten Roman geschrieben: eine Migrationsgeschichte mit viel Komik und einem schmerzenden Tochterherz.
von
Bettina Steiner
Literatur
Mathias Énard beschreibt erschreckend aktuell, was der Krieg im Menschen weckt
Wie ein Deserteur und Kriegsverbrecher sich auf der Flucht fühlt und Europas Friedenstraum zerbricht: der Roman „Tanz des Verrats“ des französischen Prix-Goncourt-Preisträgers.
Literatur
Zum Glück gibt es jetzt Suleman
Ein sterbendes Dorf blüht dank seiner Flüchtlinge wieder auf. Michael Scharangs Roman „Die Wagenburg oder Die Flüchtlinge von Ratz“ hat erfrischend utopische Züge.
von
Thomas Rothschild
Spectrum
Krimtataren werden wieder schikaniert und inhaftiert: „Als käme ich aus dem Gefängnis“
Ajsche ist aus der Krim geflüchtet. Sie und andere Tataren wurden des Terrorismus verdächtigt: „Ich wusste nicht, wie meine Verhöre ausgehen würden.“ Die Geschichte wiederholt sich: Schon ihre Großmutter musste ihre Heimat verlassen.
von
Olesya Yaremchuk
Literatur aus den Niederlanden
Gerbrand Bakker: Dem Hipster ist alles egal
In seinem Roman „Der Sohn des Friseurs“ erzählt Gerbrand Bakker von einem egozentrischen Mann und seinem verschwundenen Vater.
von
Friederike Gösweiner
Leipziger Buchmesse
Können Sie das begrijpen?
Mein Niederländisch lernte ich in der Gemeinschaftsküche des Studentenheims, in dem ich wohnte, und wo ich bald „stampot“ serviert bekam, ein Püree aus zerstampften Erdäpfeln und Karotten. Das konnte ich mir leicht merken: „aardappel“.
von
Andrea Grill
Leipziger Buchmesse
Schreiben kann ich erst, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Mutter tot ist
In der Blüte ihres Lebens ist die Frau umgeben von Menschen, für die sie sorgen, denen sie zu Willen sein muss, von denen sie sich beurteilt fühlt. Führt das Verschwinden von Schlüsselfiguren zur Freiheit?
von
Anna Enquist
Leipziger Buchmesse
Gaea Schoeters: Wenn man trifft, schlägt das Herz schneller
In ihrem Roman „Trophäe“ wird ein junger Mann aus einem afrikanischen Stamm zur Beute. Ein Gespräch mit Gaea Schoeters über Großwildjagd, die Grenzen westlicher Logik und ihre Erfahrungen beim Tontaubenschießen.
von
Doris Kraus
Sachbuch
Dürer liebte „Selfies“ – ob nackt oder modisch gekleidet
In der Renaissance wurden Künstler zu Selbstdarstellern. Von einem neuen Lebensstil, großen Meisterwerken und harten Honorarverhandlungen erzählt Ulinka Rublack in „Dürer. Im Zeitalter der Wunder“.
von
Günther Haller
Leipziger Buchmesse
Alles zwecklos? Ein Idealzustand!
„Wozu?“ fragt sich Michael Hampe in seiner „Philosophie der Zwecklosigkeit“. Sehr persönlich tastet er sich zu Möglichkeiten vor, unser emsiges Streben aufzugeben. Aber sollen wir das?
von
Karl Gaulhofer
Buch der Woche
Vladimir Sorokin: Hier explodiert die Atombombe
Mit „Doktor Garin“ legt Vladimir Sorokin ein Politmärchen vor, das von der Grausamkeit und Liebesfähigkeit der seltsamen Gattung Mensch erzählt.
von
Katharina Tiwald
Sachbuch
Daniel Finkelstein: Seine Mutter ging mit Anne Frank in die Schule
Daniel Finkelstein setzt mit einem großartigen Buch seinen Eltern, die Nationalsozialismus und Stalinismus überlebten, ein Denkmal.
von
Gabriel Rath
Literatur
Noch acht Generationen, dann ist Schluss
In seinem Roman „Flirren“ wagt Helwig Brunner eine Zeitreise ins 25. Jahrhundert. Dort ist die Hoffnung abhandengekommen.
von
Ursula Ebel
Energiewende
Ja, beim Klima wird wirklich gelogen
von
Stefan Thurner
Vorabdruck
Monika Helfer erinnert sich an ihr erstes Heft mit Stoffmustern
von
Monika Helfer
Literatur aus den Niederlanden
Mariken Heitmann und die Hilflosigkeit der Erbsen
Kann man einer Hülsenfrucht ihre Wildheit zurückzüchten? Mariken Heitmanns Roman „Wilde Erbsen“ über zarte Annäherungen und Domestizierung.
von
Linda Stift
Leipziger Buchmesse
Das können wir empfehlen: 13 Romane für diesen Frühling
Expedition Europa
Von den liberalen Faschisten des Westens
Expedition Europa: Die Abgeordnete des Georgischen Traums fürchtet für ihre Töchter und Enkel, dass „eine Frau bald keine Frau mehr“ sein darf.
von
Martin Leidenfrost
Expedition Europa
Wurden Russinnen nach Bahrain verschleppt?
Expedition Europa: An einem späten Donnerstagabend wandere ich zum Hotel Beach Plaza. Zwei Roomboys sprechen mich an.
von
Martin Leidenfrost
Architektur und Design
Prater ohne Wursteln: Das neue Pratermuseum eröffnet am 15. März
von
Wolfgang Freitag
Literatur
Christoph Ransmayr spannt den Bogen vom Suppenteller bis zum Nordpol
Die Vielfalt des Erzählens lotet Christoph Ransmayr in seinem Band „Als ich noch unsterblich war“ aus.
von
Erwin Uhrmann
Buch der Woche
Roberto Saviano auf den Spuren des berühmtesten Mafiajägers Italiens
Vom Ermittlungsrichter Giovanni Falcone erzählt Roberto Saviano in seinem Roman, der sich wie eine Chronik des Krieges gegen das organisierte Verbrechen in Italien liest. Darin werden so manche Mythen über die Mafia zerstört.
Expedition Europa
Wo die Palatschinken beerdigt werden
von
Martin Leidenfrost
Folge 1
Nachts gab’s Koks, am Tag Brokkoli
Erste Folge von „Kronprinz und Co.“: Radek Knapp beobachtet eine Angelina Jolie aus Kiew, übernachtige Vampire aus der nahen Fakultät für Sozialwissenschaften und wartet auf Herrn Simsa und dessen berühmten Bruder.
von
Radek Knapp
Buch der Woche
Valerie Fritsch hat einen Roman über eine grausame Form der Mutterliebe geschrieben
Eine Mutter vergiftet ihren Sohn, um ihn aufopfernd pflegen zu können. In Valerie Fritschs Roman „Zitronen“ stehen die Macht der Lüge, die Last der Mitwisserschaft und die Transformation von Gewalterfahrung in Gewaltausübung im Mittelpunkt.
von
Daniela Strigl
Leipziger Buchmesse
Das können wir empfehlen: 7 Kinderbücher für diesen Frühling
Literatur aus den Niederlanden
Der Debütroman von Ananda Serné ist ein Wiegenlied für die Gestressten
Schlummerkliniken und traumhäuptige Menschen. In Ananda Sernés Roman „Nachtblüher“ wird die Schlaflosigkeit zum gesellschaftlichen Problem.
von
Erwin Uhrmann
Treffer
Der Eigensinn der Töchter
Wenn Frauensolidarität stärker ist als das Schwert des Onkels.
von
Antonia Barboric
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Meuterei unter Autoren
Die gesuchten Männer arbeiteten beide zumindest zeitweise beim Zollamt – dabei galt ihre Liebe, wie sollte es auch anders sein, der Literatur . . .
von
Antonia Barboric
Literatur
Fatin Abbas: Romeo und Julia im Sudan
Auf charmante Alltagsszenen und Liebelei folgt die Grausamkeit des Bürgerkriegs: Fatin Abbas entlarvt in „Zeit der Geister“ Abhängigkeiten und Absurditäten, Machenschaften und Korrumpierbarkeit vermeintlicher Helfer.
von
Rainer Moritz
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Fabulierer auf der Bühne
Sänger müssen es mit der Wahrheit ja nicht immer so genau nehmen . . . Hauptsache, ihre Musik reißt mit!
von
Antonia Barboric
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Heute hätte sie 10.000 Likes
In den sozialen Medien hätte sich die Frau heute wohl selbst inszeniert – als sie einst mit ihrer Familie porträtiert wurde, war das eine Sensation.
von
Antonia Barboric
Spectrum
Was ist so schlimm daran, ein Untertan zu sein?
Selten hört man jemanden sagen: Da habe ich mich gegen meine Freiheit entschieden, bin mitgelaufen aus freien Stücken, war eine Knechtin, war ein Lemming. Die Unterwerfung ist allenfalls als sexuelle Spielart enttabuisiert.
von
Solmaz Khorsand
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Er wusste, wie er zu Geld kam
Zwei Freunde, die mittels ihrer Kunst revoltierten – und später damit Geld verdienten. Allen gefiel das freilich nicht.
von
Antonia Barboric
Literatur
Barbara Riegers messerscharfer Roman: Acht Schritte bis zum Femizid
Der gefährlichste Ort für eine Frau ist das Zuhause. Von der Abwärtsspirale einer durch Gewalt und Manipulation geprägten Beziehung erzählt Barbara Rieger im Roman „Eskalationsstufen“.
von
Johanna Lenhart
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Die Ente trägt ihren Namen
Als die Frau ihre Tiergeschichten veröffentlichen wollte, scheiterte sie fast an der Gesetzeslage.
von
Antonia Barboric
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Ein Aufrührer in der Küche
Ein leidenschaftlicher Koch wusste nicht, dass sein Gehilfe größere Pläne schmiedete.
von
Antonia Barboric