Schildkrötenzeit

Eine Liebeserklärung an das Ungarische: der Debütroman „Sommerverschwendung“ von Barbara Schwarcz.

Warum muss gerade „der Sommer immer in einen hundertjährigen Schlaf“ fallen? Das fragt sich die siebenjährige Du-Erzählerin in „Sommerverschwendung“, dem höchst gelungenen Debütroman von Barbara Schwarcz. Es sind die ersten Sommerferien der kleinen Protagonistin nach ihrem ersten Schuljahr, der Sommer läuft zäh an für sie, die meisten Kinder aus der Nachbarschaft sind bereits mit ihren Eltern auf Urlaub gefahren. Die Reise nach Ungarn, zu ihren Großeltern, wird erst später stattfinden, wenn manche Kinder, braun gebrannt und mit den Taschen voller Lire, schon wieder zurück sind. Die Tage, speziell die Nachmittage, sind lang und drückend heiß.

An einem dieser langen Nachmittage findet das Mädchen in der Umgebung eine kleine Schildkröte. Sie nimmt das Tier mit nach Hause, schreibt Zettel, „Schildkröte zugelaufen“, die sie in der Nähe aufhängt. Das „zugelaufen“ findet sie eigentlich unpassend, den Text hat die Mutter vorgeschlagen. Sie hat furchtbare Angst, dass jemand kommt und die Schildkröte wieder abholt. Aber es kommt niemand.

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