Vom „Sehnen ins Kühle“

Ein frische Meeresbrise für das Binnenland: Diese Idee setzte man schon vor mehr als 100 Jahren um – bevorzugt in Kurorten. Gradierwerke: wie man ein Verfahren der Salzgewinnung für Erholungszwecke nutzbar machte.

Siebenunddreißig, achtunddreißig, neununddreißig Grad Celsius . . . Die Temperaturen klettern kontinuierlich nach oben. Beängstigend rasch und beängstigend oft. Wir Großstädter leiden bekanntermaßen besonders unter Hitzetagen und Tropennächten, deren Anstieg – so ist zu vermuten – das urbane Leben im 21. Jahrhundert entscheidend prägen wird. Die Suche nach Lösungen läuft mittlerweile fieberhaft. Abkühlung und frische Luft werden immer mehr zu zentralen, sich nicht nur gesundheitlich, sondern auch monetär niederschlagenden Standortfaktoren, bei Wohnungen und Gebäuden ebenso wie im öffentlichen Raum und letztlich in der ganzen Stadt.

In Wien schritten einige Lokalbesitzer bereits zur Selbsthilfe. Sie installierten feine Sprühnebel in ihren Gastgärten. Und auch die Stadtverwaltung hat den Ernst der Lage erkannt und realisiert ähnliche Vorrichtungen als kommunale „Sofortmaßnahmen“: Spezielle Sprühnebelschläuche und -duschen werden erprobt und an stark frequentierten Orten wie dem Rathausplatz, am Resselpark, Schwarzenbergplatz und Praterstern aufgestellt. Mehr als 40 Waschautos der Magistratsabteilung 48 zirkulieren durch die Stadt und kühlen die aufgehitzten Straßen mit Wasser. 25 mobile Trinkbrunnen stellen das kühle Nass für alle unentgeltlich zur Verfügung und verstärken damit das ohnehin bemerkenswert dichte Netz an öffentlichen Wasserentnahmestellen. Und schon in naher Zukunft soll eine innerstädtische Straße, die Zieglergasse in Wien-Neubau, zum Prototyp einer „kühlen Meile“ umgebaut werden.

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