In der Klasse gibt es 30 Kinder – der Krieg ist allen ein Begriff.
Zeichen der Zeit

Flüchtlingskinder in der Schule: Ein Eisbär gegen die Tränen

In der Schule treffen österreichische Kinder, deren Urgroßvater in Russland verschwand, auf irakische Kinder, die bereits Leichen gesehen haben, oder in sich versunkene Ukrainerinnen auf Syrerinnen. Ein Versuch, sich über Kunst dem Thema Krieg anzunähern.

Es wird mucksmäuschenstill im Klassenzimmer, als ich die beiden zwölfjährigen Mädchen aus der Ukraine frage, wie es ihnen mit der fröhlichen Normalität der anderen Kinder in der Schule geht. Ob sie sich manchmal wie im falschen Film fühlen. Die beiden antworten ausweichend und höflich, dass sie Österreich dankbar sind.

In der Zeit der Jugoslawien-Kriege erschien es manchen Flüchtlingen seltsam, dass in Wien Eis gegessen und gelacht wurde, während ein paar Autostunden entfernt die Grenzstationen brannten. Nachkommen in zweiter oder dritter Generation, die sich selbst als Serben bezeichnen, halten mit ihrer Meinung zu den Jugoslawien-Kriegen hinter dem Berg. Ein Bub gibt preis, dass er eine Oma in Belgrad hat, und dass er nichts von Slowenien hält – warum das so ist, mag er nicht sagen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.