Volleyball-Nationalteams wahren EM-Chance

Österreich gegen Albanien
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Sowohl die Frauen als auch die Männer feierten einen klaren 3:0-Erfolg und spielen damit am Mittwoch um die Teilnahme an der Endrunde 2019.

Das österreichische Volleyball-Nationalteam der Herren hat am Samstag mit einem 3:0-(13,21,28)-Sieg in Graz gegen Albanien einen großen Schritt zur erfolgreichen EM-Qualifikation gemacht. Die Truppe von Teamchef Michael Warm übernahm mit diesem Erfolg zumindest vorübergehend die Tabellenführung und hat einen Top-Zwei-Platz in Pool D sicher. Fünf der sieben Gruppen-Zweiten lösen Endrunden-Tickets.

Die ÖVV-Truppe hatte mit Alexander Berger, Paul Buchegger und Thomas Tröthann auf drei absolute Leistungsträger verzichten müssen. Warm hatte den Kader im Training aber schon lange auf diese Situation eingeschworen. Und prompt war Maximilian Landfahrer in seinem ersten Länderspiel der auffälligste Spieler auf dem Feld, auch wenn Teamkollege Thomas Zass als Topscorer des Spiels mit 18 Zählern sechsmal öfter punktete als der Debütant und auch Anton Menner.

Landfahrer eröffnete gleich mit einer Service-Serie, die ÖVV-Aufschlagleistung generell war auch hauptausschlaggebend für den klaren Gewinn des ersten Satzes. Dieser Bonus ließ im zweiten Durchgang nach, doch beherrschten die Heimischen diese Phase über einen starken Block. Im dritten Satz lagen die im Hinspiel in Tirana 3:2 siegreich gebliebenen Albaner schon mit fünf Punkten in Front, vergaben aber drei Satzbälle. Letztlich nutzten die Österreicher ihren dritten Matchball.

Die Nerven bewahrt

"Im ersten Satz hat alles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben", bilanzierte Warm. "Wir haben dann schon gemerkt, wie groß der nervliche Druck auf uns ist. Im dritten Satz großes Kompliment an die Jungs, da haben sie Herz bewiesen." Seine Mannschaft habe den Gegner immer unter Druck setzen müssen. "Daher haben wir bewusst viel Risiko genommen." Man sei nun ein Stück weiter den Berg gegangen und sehr nahe dran, bezog sich der Trainer auf die Qualifikationschance.

"Wir haben den Fans gezeigt, was wir können", schwärmte Kapitän Peter Wohlfahrtstätter von der Stimmung im mit knapp 3.000 Zuschauern neuen, mit Tribünen an allen vier Seiten versehenen Grazer Sportpark. Landfahrer wiederum hatte für seine starke Leistung eine einfache Erklärung parat: "Ich habe einfach befreit aufspielen können. Ich bin der Neue im Team, von mir hat keiner etwas erwartet. Und auch ÖVV-Präsident Gernot Leitner war begeistert: "Unsere Truppe war abgebrüht."

Die Österreicher halten nun bei zehn Punkten und können von den Albanern und Kroaten nicht mehr eingeholt werden. Das einen Zähler zurückliegende Portugal ist in seinem Sonntag-Heimmatch gegen Kroatien und auch für den Gruppensieg zu favorisieren. Für die Österreicher heißt es, sich am Mittwoch beim Gastspiel in Zagreb gegen die Kroaten (19.00 Uhr, live ORF Sport+) zumindest unter den fünf besten Zweiten zu halten, wobei die Spiele gegen den Pool-Letzten nicht gewertet werden.

Damen haben Endspiel gegen Schweiz

Das Damen-Nationalteam hat sich am Samstag in Graz mit einem 3:0-(13,9,20)-Heimsieg gegen Albanien ein "Finale" um ein EM-Endrundenticket erspielt. Auch dank eines 3:0 (19,9,22) von Kroatien gegen die Schweiz liegt die ÖVV-Equipe vor dem Gastspiel am Mittwoch in Schönenwerd in Pool B nur noch drei Punkte hinter den Eidgenossinnen auf Rang drei. Die Top Zwei qualifizieren sich.

Zu Beginn des Matches im neuen Sportpark der steirischen Landeshauptstadt war die Schützenhilfe der bereits für die EM qualifizierten Kroatinnen gekommen, die Österreicherinnen kamen danach nie in Gefahr. Nur im dritten Satz hemmte sie mental etwas die nahe Chance auf den Sieg. Letztlich brachte es die Truppe von Teamchefin Svetlana Ilic aber gut über die Bühne. Srna Markovic und Katharina Holzer waren mit je 17 Punkten Topscorerinnen der Partie und auch spielbestimmend.

"Ich bin enorm stolz auf mein Team", sagte Ilic im ORF-Interview nach dem zweiten Sieg im fünften Qualifikationsspiel. "Der Druck war enorm, riesig." Die Albanerinnen hatten freilich eine Anreise-Odyssee hinter sich und waren aufgrund des bereits fix gewesenen letzten Tabellenplatzes nicht mit ihrem stärksten Team angereist. Die Gastgeberinnen hingegen traten in Bestbesetzung an, im Gegensatz zum Heim-1:3 im August gegen die Schweizerinnen zum Auftakt der EM-Qualifikation.

Daher rechnet sich die Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von nur 22 Jahren nun auch eine gute Chance aus, mit einem 3:0 oder 3:1-Sieg die erste EM-Qualifikation eines ÖVV-Damen-Teams aus eigener Kraft zu schaffen. "Von diesem Szenario haben wir geträumt", erklärte Ilic. Markovic merkte an, dass nun noch eine Steigerung am Block nötig sei. Sabrina Müller äußerte sich zuversichtlich: "Wenn wir so weiter spielen und noch eine Schippe drauflegen, dann schaffen wir es."

(APA)

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