"El Dosico" nun auch auf dem Eis

(c) GEPA pictures/ Mathias Mandl
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Eishockey. Im Halbfinale der Champions Hockey League trifft Salzburg auf München. Der deutsche Meister ist ein relativ junger Red-Bull-Klub, gespickt mit Olympiahelden.

Salzburg/München. Red Bull gegen Red Bull, Teil zwei. Im Fußball hat Österreichs Vertreter Salzburg in der Europa League gegen RB Leipzig klar die Oberhand behalten, heute steigt auch im Eishockey ein deutsch-österreichisches Duell zweier Klubs aus dem Getränkeimperium. Im Halbfinal-Hinspiel der Champions Hockey League (CHL) gastiert Red Bull Salzburg bei Red Bull München (19.30 Uhr, ORF Sport plus).

„Wir sind unter den besten vier Mannschaften Europas, aber wir sind noch nicht fertig. Wenn jeder Spieler seine beste Leistung abruft, können wir jede Mannschaft in der Welt schlagen“, gab sich Salzburg-Coach Greg Poss selbstbewusst.

Im Retourmatch am 16. Jänner soll dann der Aufstieg fixiert werden. In diesem Fall würde es am 5. Februar im Finale gegen den Sieger des zweiten Halbfinalduells zwischen Frölunda Indians aus Göteborg und HC Pilsen gehen. Es wäre der größte Erfolg eines heimischen Klubs, seit der VEU Feldkirch 1998 die European Hockey League gewonnen hat.

Fürs Erste aber wartet der deutsche Meister auf Salzburg. Dass dieses Red-Bull-Duell an Brisanz kaum zu überbieten ist, weiß auch Matthias Tratting. „Es ist einzigartig, gegen München zu spielen. Wer weiß, wann es wieder dazu kommt“, meinte der Salzburger Kapitän, der mit seinen Kollegen auf einen Extrainer trifft. „Man erkennt die Handschrift von Don Jackson. München spielt ein schnelles, aggressives und hartes Eishockey“, erklärte der 39-Jährige.

Die in der DEL aktuell zweitplatzierten Münchner können auf fünf Spieler bauen, die im Vorjahr mit dem deutschen Team in Pyeongchang Olympiasilber geholt haben, darunter Torhüter Danny aus den Birken. Dazu kommt der langjährige DEB-Teamkapitän Michael Wolf. Von den acht Kanadiern ragte bisher CHL-Toptorschütze Trevor Parks hervor.

Im Vergleich zu Salzburg ist München ein junger Red-Bull-Klub. Im Salzburger Eishockey ist der Fuschler Konzern seit 20 Jahren engagiert. Bereits 1988 war Dietrich Mateschitz als Gönner dabei, ab 2000 als Sponsor. Eishockey war die erste Sportart außerhalb des Fun- und Extremsports, bei der Red Bull einstieg. Der Salzburger Fußballklub wurde fünf Jahre später übernommen (April 2005).

In München ist Red Bull seit Mai 2013 alleiniger Eigentümer. Spielertransfers in einer Häufigkeit wie im Fußball gab es zwischen den Schwesternklubs nicht, dafür Austausch auf höherer Ebene. Rene Dimter, einst Geschäftsführer in Salzburg, ist General Manager in München, Trainer Jackson wechselte 2014 von Salzburg nach München. Eines eint die beiden Red-Bull-Klubs: der Erfolg. Salzburg hat seit 2007 achtmal den österreichischen Titel geholt, München hat in der DEL 2016, 2017 und 2018 triumphiert. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2019)

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