Nach Geburt von Tochter Camryn und Streit mit Nike ist Allyson Felix zurück. Bei ihren achten Weltmeisterschaften jagt sie die insgesamt zwölfte Goldmedaille.
Leichtathletik

Die Suche nach dem Spirit, der Stadien füllt

Während bei der Leichtathletik-WM um das Erbe von Usain Bolt gesprintet wird, gibt Allyson Felix ein bemerkenswertes Comeback.

Das 100-Meter-Finale 2009 in Berlin. Usain Bolt, vierter von rechts, siegt mit Fabelzeit.
Das 100-Meter-Finale 2009 in Berlin. Usain Bolt, vierter von rechts, siegt mit Fabelzeit.APA/AFP/ANTONIN THUILLIER

Was macht eigentlich Usain Bolt? Neben den obligatorischen Sponsorenauftritten betreibt er eine Stiftung, versuchte sich als Profifußballer und machte zuletzt als Dancehall-Produzent Schlagzeilen. Mitunter sei das alles stressiger als seine einstige Karriere als Leichtathletik-Superstar, erklärte der 33-Jährige. Seinen Ruhestand bereut der Lebemann aus Jamaika aber nicht. „Ich kann endlich trinken und essen, was ich will. Und ich muss nicht mehr darauf achten, früh ins Bett zu gehen“, sagte Bolt unlängst anlässlich des Zehn-Jahres-Jubiläums seiner Fabel-Weltrekorde.

Mitte August 2009 waren ihm bei der Leichtathletik-WM in Berlin die Traumläufe über 100 Meter (9,58 Sekunden) und 200 Meter (19,19 Sek.) gelungen. Beide Marken scheinen beim Blick auf die derzeit besten Sprinter bis auf Weiteres unerreichbar. Aber auch die Figur des Usain Bolt, sein Charisma, seine Strahlkraft, bleibt in den Stadien dieser Welt unerreicht. Seit er 2008 in Peking mit offenen Schnürsenkeln zu Olympia-Gold sprintete, ist Bolt die Überfigur der Leichtathletik, mit seiner Show zog er die Massen in seinen Bann. Unvergessen sein Fehlstart bei der WM 2011 in Südkorea, oder wie er auf seiner Ehrenrunde 2015 in China von einem Kameramann niedergefahren wurde.

Ein ums andere Mal verteidigte er auf der Tartanbahn die gute, weil offiziell saubere Leichtathletik gegen ihre dunkle Seite, verkörpert durch Dopingsünder Justin Gatlin. Sein Abgang vor zwei Jahren in London war umso tragischer: Erst musste er Erzrivalen Gatlin WM-Gold über 100 Meter überlassen, dann verstolperte er Jamaikas programmierten Staffeltriumph mit einem Muskelkrampf im Oberschenkel.



Ein neuer Bolt?

Erben für den Mann, der zehn Jahre das Gesicht der Leichtathletik und einer der populärsten Sportler des Planeten war, sind vor der anstehenden WM in Doha, Katar (27. September bis 6. Oktober), keine in Sicht. „Die aktuelle Sprintergeneration muss noch schneller werden, um an meine Rekorde heranzukommen“, sagt Bolt und hat recht damit. Vor allem aber an seine Show, an sein Auftreten wagt sich niemand heran.

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