Doping-Chaos

Die Nachwehen der Russland-Sanktionen

REUTERS
  • Drucken

Die Sportwelt rätselt über Russlands Doping-Sperre, die zwar die Nation, aber bis 2023 keine Sportler betrifft. Auch gibt es sonderbare Fälle: die Sbornaja würde bei der Fußball-WM 2022 fehlen, darf aber bei der EM 2020 mitspielen. „Die Presse“ liefert die punktuelle Aufklärung.

Es herrscht Chaos im Weltsport nach der am Montag verhängten Sperre für Russland. Für vier Jahre ist die Nation – aber nicht ihre Sportler, die weiterhin unter neutraler Fahne starten dürfen – von Olympia und allen Weltmeisterschaften, nicht aber der Fußball-EM 2020 oder allen Uefa-Bewerben, ausgesperrt.

Weiterhin zweifelt die Sportmacht an der Echtheit der seit Jahren von neutralen Institutionen und Ermittlern mühsam in Kleinarbeit zusammengetragenen Beweise. Dabei ist deren Last erdrückend, passen Geschichten über Labore, Urin-Boten des FSB und Datenmanipulation in jeden Kriminalroman. Parallel dazu wundert sich die Szene, warum so milde geurteilt wird: Russland dürfe sich alles erlauben, so der Tenor.

Die „Presse“ zeigt die Eckpfeiler, skizziert Hintergründe und Folgen dieser Doping-Posse.

Staatliches Dopingsystem

Russland soll jahrelang systematisches, vom Staat organisiertes bzw. geduldetes Doping betrieben haben. Bisheriger Höhepunkt waren die Winterspiele 2014 in Sotschi. Damals wurden sogar Urinproben durch Toiletten-Durchreichen getauscht, eigene Dopingpläne erarbeitet und Daten von einem Moskauer Labor gesondert evaluiert. Russland gewann 29 Medaillen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mehr Sport

Doping-Skandal: Russland für vier Jahre gesperrt

Wie erwartet: Russland wurde für Olympia 2020 und 2022 gesperrt, russische Athleten dürfen aber unter neutraler Fahne starten. Ist damit der seit Sotschi 2014 schweldende Skandal rund um Staatsdoping und Manipulation von Labordaten endgültig aufgeklärt?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.