Eishockey: Meilenstein eines Steirers auf nordamerikanischem Eis

Seit dieser Saison trägt Thomas Vanek wieder das Trikot der Detroit Red Wings.
Seit dieser Saison trägt Thomas Vanek wieder das Trikot der Detroit Red Wings.(c) USA TODAY Sports (Raj Mehta)
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Thomas Vanek absolviert heute sein 1000. Spiel im NHL-Grunddurchgang. Statistiken interessieren den 34-Jährigen weniger, die Jagd nach dem Puck macht ihm aber auch in seiner 14. Saison Spaß. Über den Traum vom Stanley Cup und seinen potenziellen rot-weiß-roten Nachfolger.

Detroit. Es ist ein weiterer Meilenstein in einer eindrucksvollen Karriere: Im Heimspiel seiner Detroit Wings gegen die Nashville Predators wird Thomas Vanek heute sein 1000. im Grunddurchgang der National Hockey League absolvieren, hinzu kommen weitere 69 Play-off-Partien. „Als kleines Kind habe ich immer von der NHL geträumt. Das tausendste Spiel war in meinem Traum nicht dabei“, sagte der Steirer, der als 329. Spieler der 101-jährigen NHL-Geschichte diese Marke erreicht.

Vanek galt schon in jungen Jahren als großes Talent und wagte mit 14 den Sprung über den Großen Teich, um seiner Leidenschaft für den Puck nachzugehen. 2005 erfüllte sich mit dem NHL-Debüt für die Buffalo Sabres sein großer Traum. Inzwischen spielt er seine 14. Saison in der stärksten Eishockey-Liga der Welt, hat 363 Tore im Grunddurchgang (Platz 129 der ewigen Bestenliste) bzw. 135 Powerplay-Treffer (Rang 74) zu Buche stehen. „Über 300 Tore sind schon eine Wahnsinnsnummer“, erklärte Vanek, der in zwei Wochen seinen 35. Geburtstag feiert. 2006/07 und 2008/09 war der Steirer jeweils fünftbester Torschütze der Liga und 2006/07 Sieger der Plus/Minus-Wertung. Allzu viel gibt er auf die Statistiken jedoch nicht. „Vielleicht schaue ich in 15, 20 Jahren zurück und sage, ,cool‘.“

Dreimal stand Vanek im NHL-Halbfinale (2005/06, 2006/07, 2013/14) und avancierte 2007 mit einem 50-Millionen-Dollar-Vertrag über sieben Jahre in Buffalo zum Topverdiener. Doch er lernte auch die harten Seiten kennen, hatte bei den folgenden Transfers (New York Islanders, Montreal Canadiens, Minnesota Wild, Detroit Red Wings, Florida Panthers, Vancouver Canucks und Columbus Blue Jackets) nicht immer mitzureden. „Es ist ein hartes Business.“

Play-off in weiter Ferne

Das große Ziel, den Stanley Cup zu stemmen, hat sich der Torjäger bisher nicht erfüllen können. „Es ist so schwer zu gewinnen. Ich war dreimal knapp dran“, sagte Vanek. Mit Detroit wird es dafür wohl auch nicht reichen, im Kampf um den Einzug ins Play-off liegen die Red Wings weit zurück. Wie es nach der Saison weitergeht, weiß er noch nicht. „Ich gehe von Jahr zu Jahr und schaue, ob es mir noch Spaß macht“, erklärte Vanek, der sich später ein Engagement als Trainer oder Klubmanager vorstellen könnte. Zuvor möchte er seiner Frau, die er auf der Uni Minnesota kennengelernt hat, und seinen drei Söhnen aber Österreich und Europa zeigen.

Mit Michael Raffl (Philadelphia Flyers) und Michael Grabner (Arizona Coyotes) spielen zwei weitere Österreicher in der NHL, mit Marco Rossi schickt sich zudem ein Youngster an, in Vaneks Fußspuren zu treten. Der Vorarlberger, 17, spielt seit August für die Ottawa 67'ers in der kanadischen Junioren-Liga und wird als heiße Aktie für den Draft 2020 gehandelt. Auch Vanek hält viel von seinem jungen Landsmann. „Er ist ein Wahnsinnsspieler, es hat mich beeindruckt, wie er das Spiel liest. Das kann man nicht lernen.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2019)

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