Ski alpin: Schwarz triumphiert in Wengen-Kombination

Marco Schwarz
Marco SchwarzREUTERS
  • Drucken

Marco Schwarz legte den Grundstein für seinen zweiten Weltcupsieg im Slalom, jubelte am Ende vor dem Franzosen Victor Muffat-Jeandet.

Der Start in die Klassikerwochen ist aus rot-weiß-roter Sicht gelungen: Marco Schwarz gewann die Kombination in Wengen, feierte vor den Franzosen Victor Muffat-Jeandet und Alexis Pinturault seinen zweiten Weltcupsieg. „Ganz gerechnet habe ich damit nicht. Aber ich habe mich reingehaut, und es hat sich ausgezahlt“, sagte der Kärntner.

Mit Bestzeit im zuerst ausgetragenen Slalom legte der 23-Jährige den Grundstein, im Gegensatz zu den jüngsten Spezialtorläufen brachte er diesmal den Sieg mit einem couragierten Speed-Auftritt ins Ziel. „Ich habe viel riskiert, und es ist aufgegangen. Ich habe gescheite Raketen an den Skiern gehabt.“ Die langen Latten waren übrigens eine Leihgabe von Atomic-Kollegen Travis Ganong. Ob der wilde Ritt Lust aufs Tempo gemacht hat? „Reizen täte es mich.“

Da die Kombi-Wertung aus nur zwei Rennen besteht, das zweite folgt Ende Februar in Bansko, ist das erste Kristall für Schwarz in Griffweite. Auch für die WM in Are ist der Olympia-Vierte von Pyeongchang ein Medaillenkandidat, zumal Titelverteidiger Marcel Hirscher ein Antreten offenließ.

ÖSV-Erfolgsserie

Am Samstag (12.30 Uhr, live ORF eins) steht der traditionelle Abfahrtsklassiker auf dem Lauberhorn auf dem Programm, und für die Österreicher geht es um die Fortsetzung einer Serie: In den vergangenen sieben Auflagen (2017 fiel die Abfahrt aus) war stets zumindest ein ÖSV-Läufer auf dem Podest vertreten, 2011 siegte Klaus Kröll und 2015 Hannes Reichelt.

Vincent Kriechmayr nimmt das Selbstvertrauen der schnellsten Kombi-Abfahrtszeit mit, Matthias Mayer nach seinem Sturz im Slalom eine Hüftprellung. „Bei der Vertikale rein sind zu viele Tore dagestanden, da habe ich mich nicht mehr wirklich ausgekannt“, scherzte er. Für Max Franz ist die längste Abfahrt im Weltcupzirkus (Laufzeit 2:30 Minuten) eine seiner Lieblingsstrecken. „Du musst Passagen fahren, von denen du dir bei der Besichtigung denkst, wie soll denn das gehen?“, erklärte der Kärntner den Reiz.

Als großer Favorit gilt Beat Feuz, der seinen dritten Wengen-Sieg jagt. Die hohen Erwartungen nimmt der Lokalmatador gelassen: „Ich stehe gern etwas unter Druck, ich mag die Rennen, bei denen viele Leute da sind. Es freut mich, wenn die Leute erwarten, dass der Feuz schnell sein sollte.“

(swi)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Vincent Kriechmayr dosiert im Training am Lauberhorn.
Wintersport

Ski: Die kraftraubende Serie der Abfahrtsklassiker

Vor der WM erwarten die Speed-Herren gleich drei Highlights, der Auftakt erfolgt in Wengen. Max Franz sieht das dichte Programm gar als Vorteil für sein lädiertes Knie, Vincent Kriechmayr will sein „Pulver nicht gleich verschießen“.
Hannes Reichelt
Wintersport

Ski alpin: Schrecksekunde für Reichelt im Wengen-Training

Routinier Hannes Reichelt vermied mit Glück einen Sturz. Die Bestzeit auf verkürzter Strecke markierte der Südtiroler Dominik Paris.
ALPINE SKIING - FIS WC Wengen
Wintersport

Wer bei 110 km/h von Geduld spricht

Die Lauberhorn-Abfahrt gilt als Weltcupklassiker. Hannes Reichelt erklärt Piste und „Überwindung“.
ALPINE SKIING - FIS WC Wengen
Wintersport

Lauberhorn: Beat Feuz startete mit sagenhafter Trainingszeit

Fünf Österreicher landeten im ersten Abfahrtstraining in den Top Ten, Matthias Mayer wurde Dritter. Aber: "Mit Beat bin ich nicht ganz mitgekommen!" Auf den rasenden Eidgenossen fehlten 1,27 Sekunden.
Wintersport

Reichelt resigniert und kandidiert nicht mehr als Athletenvertreter

"Weil man nichts bewegen kann", sagt Hannes Reichelt und will die frei werdende Zeit mehr für die Familie aufbringen denn für Diskussionen mit Konkurrenten und Verbänden. "Hoffe, ein Junger hat die Motivation!"

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.