Kriechmayr erobert das Lauberhorn

APA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Die Siegesserie der ÖSV-Herren geht weiter: Mit einer grandiosen Fahrt gewinnt der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr den Abfahrtsklassiker in Wengen.

Auch beim sechsten Weltcuprennen des Jahres 2019 steht ein Österreicher ganz oben. Dreimal hieß der Sieger Marcel Hirscher, zweimal Marco Schwarz und nun, beim Abfahrtsklassiker in Wengen, feierte auch Vincent Kriechmayr seinen ersten Saisonsieg. Der Oberösterreicher lieferte sich am Lauberhorn ein packendes Duell mit Lokalmatador Beat Feuz, spielte bei bestem Abfahrtswetter und vor Tausenden Zuschauern entlang der längsten Weltcupstrecke vor allem bei Minsch-Kante, Kernen-S und Ziel-S seine starke Technik aus und lag am Ende 14 Hundertstel vor dem Schweizer Favoriten. Max Franz und Matthias Mayer stürzten, blieben aber unverletzt.

„Mir ist ein super Lauf gelungen. Ein großes Danke an den Servicemann, die Ski waren wieder unglaublich“, meinte Fischer-Pilot Kriechmayr, der im Vorjahr noch Pech mit seiner hohen Startnummer hatte und Sechster geworden war. Für den 27-Jährigen, aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof in Gramastetten und in Obertauern, wo der Vater jahrelang als Skilehrer gearbeitet hat, war es der insgesamt vierte Weltcupsieg. „Nach Kitzbühel ist Wengen das zweitwichtigste Abfahrtsrennen – das ist eine große Genugtuung“, meinte Kriechmayr. Zwar seien die Rennen nicht zu vergleichen, dennoch wird er nun als Mitfavorit nach Kitzbühel reisen, wo schon am Dienstag das erste Abfahrtstraining für die 79. Hahnenkammrennen auf dem Programm steht.

Hirscher vs. Schwarz. In Wengen übernehmen heute die Slalomspezialisten (10.15/13.15 Uhr, live ORF eins). Neben Marcel Hirscher hat sich zuletzt auch Marco Schwarz ins Rampenlicht gefahren, mit Slalombestzeit sicherte sich der Kärntner am Freitag den Sieg bei der Lauberhorn-Kombination. Zuvor hatte er in Zagreb und Adelboden als Halbzeitführender eingefädelt.

Diese Ausfälle habe er rasch „abgearbeitet“, erzählt der zweifache Saisonsieger. Wenn man um den Sieg mitfahren wolle, müsse man eben voll ans Limit gehen. „Dann entscheidet der Zentimeterbereich. Ich wollte beide Rennen gewinnen, da können Fehler passieren.“ Dennoch: „Das Skifahren passt sehr gut, mit dem Material komme ich sehr gut zurecht.“ Viel gebracht hat dem 23-Jährigen eine neue Bindung, bei deren Entwicklung er im Sommertraining in Neuseeland mitgearbeitet hat. „Sie macht das Timing um einiges leichter.“ Auch Atomic-Kollege Hirscher, der allerdings auf Marker-Bindungen setzt, hat diese schon getestet.
Den Werdegang von Schwarz sieht nicht nur Gruppentrainer Marko Pfeifer positiv („Es läuft in eine super Richtung“), sondern auch Herrenchefcoach Andreas Puelacher. „Er hat sich über die letzten Jahre gut entwickelt, auch wenn es den Anschein hatte, dass die letzten zwei Jahre nicht so erfolgreich waren, weil die Podestplätze gefehlt haben.“ Heute hat Puelachers Truppe rund um Schwarz und Topfavorit Hirscher die Chance auf den siebenten Sieg in Folge.

(joe)

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