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Google Pixel 4 mit erstem Soli-Sensor kostet 800 Dollar

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Das Pixel 4 kommt für 800 Dollar auf den Markt. Außerdem kündigt Google ein neues Pixelbook an. Die Kopfhörer, Pixel Buds 2, kommen auch, aber erst im nächsten Jahr.

In New York City präsentiert Google seine eigene Hardware unter dem Motto „Made by Google“. Gleich zu Beginn des Events betont der Suchmaschinen-Konzern den Fokus auf seinen smarten Assistenten. „Das Leben wird so viel einfacher. Man bekommt schon nach dem Aufstehen alle den Tag betreffenden Informationen. Angefangen vom aktuellen Verkehr auf der Route zur Arbeit. Wir können diese Vision aber auch in die Gaming-Welt bringen.“ Stadia, die Gaming-Cloud-Plattform wird ab dem 19. November erhältlich sein und Hardware-unabhängig sein. Hardware-Chef Rick Osterloh nennt das Zusammenspiel smarter Geräte „Ambient Computing“.

Diese Technologie wird auch bei den Pixel Buds zum Einsatz kommen. Direkt über die Kopfhörer soll mit dem Assistenten gesprochen werden können. Auch die Echtzeit-Übersetzung soll möglich sein. Das ist neu, denn die Integration von smarten Assistenten ist nicht neu. Auch Apple hat seinen AirPods bereits Siri spendiert.

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„Pixel Buds sind hochwertige Kopfhörer, sind bequem und bieten eine lange Akkulaufzeit“, zählt Osterloh die Voraussetzungen für alle Kopfhörer auf. Die Pixel Buds sollen fünf Stunden durchhalten, bevor sie wieder geladen werden müssen. Über eine Ladeschale können sie in kürzester Zeit aufgeladen werden. Im Frühjahr 2020 sollen die Kopfhörer für 179 Dollar erhältlich sein.

Umwelt-Engagement

Google will sich stärker für die Umwelt engagieren und dabei vor allem auf erneuerbare Energie setzen. Seit 2007 ist der Konzern selbst nach eigenen Angaben COneutral. Das soll jetzt auf Zulieferer ausgeweitet werden. Bis zu 150 Millionen Dollar will man dafür investieren. Die Barreserven sind vorhanden. 117 Milliarden Dollar [Stand August 2019] hat der Suchmaschinen-Konzern auf der Seite.

Ein weiterer Fokus liegt auf Produkten mit wiederverwertetem Kunststoff. Alle Nest-Produkte sollen demnach aus recyceltem Plastik bestehen. Samsung hat sich ebenfalls für einen solchen Weg entschieden. Die gesamte Verpackung der Geräte besteht aus wiederverwerteten Materialien und auch das Zubehör wurde energieschonender produziert.

Hardware-Zyklen sollen verlängert werden

Mit Project Ara, dem modularen Smartphone, verfolgte Google bereits einen ähnlichen Weg. Grundgedanke war, dass sich kaputte Elemente leichter ersetzen lassen sollen. Das Projekt scheiterte aber. Statt alle Jahre wieder neue Gaming-Hardware zu kaufen, will man das künftig über die Software regulieren. Da Stadia über alle Plattformen funktionieren soll, könnte damit der Neuankauf von Konsolen mit aktueller Hardware überflüssig werden. Ein hehres Versprechen. Da Spiele grafisch aufwändiger werden, benötigen sie auch die entsprechende Hardware-Leistung, um das sauber darstellen zu können. Außerdem sind gerade Konsolen sehr langlebig.

Google präsentiert Pixelbook Go

Google macht es spannend und präsentiert vor dem eigentlichen Hauptakt seinen neuesten Laptop. Das Pixelbook Go ist mit ChromeOS und wird für 650 Dollar angeboten. Die schwarze Version (siehe Bild) soll von Beginn an erhältlich sein. Das rosa gehaltene Modell lässt auf sich warten. Natürlich ist das Pixelbook Go „leicht, schnell und dünn“. Die Tastatur soll sich vor allem dadurch auszeichnen, dass es keinen Lärm beim Tippen macht. Wenn dem so ist, dann ist das ein Kandidat für Großraumbüros.

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Aus Google Home Mini wird Nest Mini

Der smarte und durch seine Größe unauffällige Lautsprecher bekommt ein Update. Ein drittes Mikrofon soll Sprachbefehle besser aufnehmen und der Bass wurde nachgebessert sowie auch die Soundqualität. Außerdem lässt sich der überdimensionale Eishockey-Puck künftig an der Wand aufhängen. Mit 50 Dollar ist der Nest Mini verhältnismäßig günstig.

Sabrina Ellis vom Pixel-Team greift das Ambient-Computing-Thema auf. Aber jetzt geht es endlich um das Pixel 4.

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Ellis konzentriert sich gleich auf den bereits im Vorfeld diskutierten Soli-Chip. Dieser ermöglicht berührungslose Gestensteuerung. Als das Team angefangen hat, diesen Sensor zu entwickeln, war er für den Smartphone-Einsatz viel zu groß. In Zusammenarbeit mit Infineon hat Google es geschafft, den Sensor zu minimieren.

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Motion-Sense, so nennt Google die berührungslose Gestensteuerung, lässt sich auch deaktivieren (standardmäßig ist es aktiviert).  Google zufolge funktioniert der Sensor vollständig ohne Netzverbindung. Außerdem werden die Daten nicht hochgeladen, sondern direkt auf dem Gerät gespeichert. Dennoch soll der Soli-Sensor die sicherste Entsperrmethode mit dem Gesicht sein, die es am Markt gibt.

Der heilige Gral der Recording-Apps

Google präsentiert eine Recording-App, die nicht nur Aufnahmen speichert, wie es Tausende andere in den App Stores auch tun. Wer schon jemals Aufnahmen transkribieren musste, weiß, wie mühsam das sein kann. Die App ist in der Lage in Echtzeit Gesprochenes in Text umzuwandeln. Eine Internetverbindung ist nicht notwendig. Ellis demonstriert die Funktion im Offline-Modus. Außerdem ist eine Suchfunktion integriert. Sehr beeindruckend und für viele erleichtert das auf jeden Fall die Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass Google schnell weitere Sprachen nachreicht.

Drei Farben für ein Pixel 4

Für 800 Euro wird das Pixel 4 in den Farben Weiß, Schwarz und Orange (jedoch nur eine limitierte Version) angeboten werden. Ab dem 24. Oktober werden Pixel 4 und Pixel 4 XL erhältlich sein. Das Gerät ist mit einem 90 Hz Display ausgestattet. Die Wiedergaberate soll sich dynamisch anpassen.

Die Kamera wird von Marc Levoy vorgestellt. Bei den Ausführungen zeigt sich, dass die Gerüchte, die vorab durchgesickert sind, sehr akkurat waren. Levoy hat Informatik und Elektrotechnik in Stanford studiert. Er hat auch bereits an Google Glass mitgearbeitet. Seit 2014 ist er bei Google und leitet aktuell das Forschungsteam.

Die neue Telekamera bietet einen zweifach optischen Zoom mit achtfachem Zoom. Außerdem lässt sich die Belichtung manuell im Vorder- und Hintergrund anpassen. Der HDR-Effekt wird im Pixel 4 schon vor dem Schießen des Fotos gezeigt. Der Nachtmodus wurde verbessert und Astrophotographie soll für das Pixel 4 kein Problem sein.

Levoy fragt zu Recht, was die Kamera nicht kann und hängt gleich an, dass die Kamera über Updates noch besser werden sollen. Eine Künstliche Intelligenz soll in allen Aufnahmemodi zum Einsatz kommen. Das soll einen Vorteil beim Weißabgleich haben sowie auch bei der Echtheit der Farben.

Um die Fähigkeiten des Pixel 4 zu demonstrieren wurde Fotografin Annie Leibovitz eingeladen, die Kamera des Smartphones zu testen. Auf der Bühne erzählt sie, dass sie skeptisch war, mit einem Smartphone professionell zu fotografieren. Vor allem, wenn sie „bedenke, was sie normalerweise an Gepäck mit habe“.

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Fotos, die Annie Leibovitz mit dem Pixel 4 geschossen hat. Außerdem rät sie jedem, der gerne fotografiert, soll einfach seinem Blick folgen und darauf vertrauen, es zu können. Nun ja, das klingt schön, aber es ist tatsächlich nicht jedem in die Wiege gelegt.

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Und damit verabschiedet sich Rick Osterloh und der Livestream ist geschlossen.

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