Interview

„Man muss sich Lehrgeld leisten können“

Dorli Muhr ist Unternehmerin und Winzerin.
Dorli Muhr ist Unternehmerin und Winzerin.(c) Herbert Lehmann
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Dorli Muhr ist Unternehmerin und Winzerin. Mit der „Presse“ spricht sie über überzogene Konten, ihren Hang zum Perfektionismus und darüber, warum Qualität zwar nicht teuer sein muss, aber keinesfalls billig sein darf.

Die Presse: Sie haben Dolmetsch studiert, während des Studiums Ihre Agentur Wine & Partners gegründet. Woher kommt die Begeisterung für den Wein?

Dorli Muhr: Ich fuhr mit einem Freund während des Studiums nach Frankreich. Wir waren mit dem Fahrrad unterwegs, mit Zelt und Gaskocher.

Da hattet ihr aber einen ziemlichen Muskelkater.

Die Strecken dazwischen sind wir mit der Bahn gefahren. Auf jeden Fall haben wir Weingüter besucht. Natürlich kannte ich Wein von zu Hause, meine Eltern waren Bauern und hatten einen kleinen Weingarten. Aber auf diesem Level war das eine neue Erfahrung. Eines der faszinierendsten Erlebnisse war ein Besuch des Château Mouton-Rothschild. Wir hatten das Glück, dass sich Raoul Blondin das Bein gebrochen hatte. Offenbar war ihm langweilig, also unterhielt er sich mit uns Studierenden.

Sie trafen zufällig den legendären Kellermeister?

Plötzlich saßen wir Blondin gegenüber. Er war 50 Jahre Kellermeister auf Mouton, damals bereits in Pension. Wir haben ihm stundenlang zugehört. Er war über 80, seine unfassbare Leidenschaft für den Wein war faszinierend.

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