Die Nöte der Immobilienfonds

In Städte der zweiten Reihe, wie Seattle, investierte UIR früher kräftig. Jetzt sind die Absicherungskosten schon zu hoch.
In Städte der zweiten Reihe, wie Seattle, investierte UIR früher kräftig. Jetzt sind die Absicherungskosten schon zu hoch.(c) REUTERS (Lindsey Wasson)
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Hotels, Altenheime und sogar Gefängnisse – Fondsmanager werden kreativ, um das hereinströmende Geld ihrer Privatkunden in Zeiten von Nullzinsen unterzubringen.

Wien. Martin Brühl gefällt das neue Holiday Inn, in dessen Lobby er sitzt. Das Haus, das weiß glänzend aus den Backsteinbauten im Herzen der polnischen Hafenstadt Danzig heraussticht, interessiert ihn aber vor allem als Wertanlage: Es ist der Neuzugang im Portfolio seines Immobilienfonds Union Investment Retail (UIR), der Kundengelder in Höhe von 32 Mrd. Euro anlegt. Dafür die richtigen – sicheren wie ertragreichen – Häuser zu finden, sei in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, sagt Investmentchef Brühl im Gespräch mit der „Presse“. „Das Anlageuniversum ist geopolitisch und geoökonomisch geschrumpft.“

Das liege unter anderem an der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die sich aufgrund der Staatsverschuldung einiger Mitgliedsländer – vor allem Italiens – auf absehbare Zeit nicht bewegen könne. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Minimalzinsen noch anhalten, mit der Folge, dass weiter in Sachwerte investiert wird. Preise, die uns heute verrückt erscheinen, werden wir in fünf Jahren vielleicht günstig finden“, sagt Brühl.

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