Analyse

Das strategische Opfer der Saudis

Kronprinz Mohammed bin Salman stützt den Ölpreis notfalls auch allein.
Kronprinz Mohammed bin Salman stützt den Ölpreis notfalls auch allein. (c) APA/AFP/GIUSEPPE CACACE
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Mit einer unerwarteten Produktionskürzung katapultiert das Königreich den Ölpreis nach oben. Damit hält die Ölmacht die Opec+ zusammen und straft Spekulanten ab – zumindest vorerst.

Wien. Am Ende war es Mohammed bin Salman selbst. Der 35-jährige Kronprinz Saudiarabiens soll persönlich entschieden haben, dass die Erdöl-Supermacht im Februar und März eine Million Fass weniger Öl am Tag produzieren wird als geplant. Diese drastische Reduktion wurde Dienstagnacht nach dem Opec-Treffen in Wien verkündet und soll zweierlei bewirken: Die Risse im erweiterten Ölkartell Opec+ werden verdeckt. Und jene Spekulanten, die seit Monaten auf fallende Ölpreise wetten, verlieren eine Menge Geld.

Beides könnte den Saudis mit ihrem finanziell großen Opfer zumindest kurzfristig gelungen sein. Seit Bekanntwerden der Entscheidung sprangen die Ölpreise bis Mittwoch auf ihren höchsten Stand seit Monaten. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich auf 54 Dollar je Fass. Das US-Leichtöl WTI legte um mehr als fünf Prozent zu und kostet erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder über 50 Dollar.

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