Der Kampf um den Freihandel

Aus einem Aufstand der Populisten gegen bestimmte Handelsabkommen ist eine Bewegung wider der Globalisierung geworden. Dabei profitiert gerade das exportstarke Europa vom freien Handel.

von Karl Gaulhofer, Judith Hecht, Nikolaus Jilch, Nikolaus Kommenda, Michael Laczynski, Antonia Löffler, Eduard Steiner und Jakob Zirm

Der Freihandel steht unter Beschuss. Ausgerechnet seit mit Kanada und den USA verhandelt wird herrscht besondere Unruhe. Gerade in Österreich sind die Abkommen Ceta (Kanada) und TTIP (USA) ziemlich unbeliebt. Die Boulevardpresse macht schon seit Jahren mobil. Stichwort "Chlorhuhn". Aber auch einigen linken wie rechten Populisten der Oppositionsparteien Grüne und FPÖ sind die Abkommen ein Graus. Argumentiert wird meist, indem die Vorteile vergessen werden und mögliche Nachteile zu Horrorszenarien erklärt.

Dabei wissen wir seit langer Zeit: Handel stellt alle Beteiligten besser. Zumindest in der Theorie. Freihandelsabkommen sollen zum Abbau von Tarifen und Zöllen beitragen, zur Angleichung verschiedener Standards. Aber in den vergangenen Jahren sind sie als Werkzeug der internationalen Großkonzerne ins Visier der Kritiker geraten. Plötzlich ist von "Privatjustiz" die Rede. Von Staaten, die ihre Souveränität verlieren. Der neue US-Präsident Donald Trump ist auch ein Gegner der bestehenden Abkommen. Die Verhandlungen zu TTIP sind längst gestoppt, was auch die lautstarken Gegner in Österreich freuen dürfte. Selbst das lange Zeit sehr erfolgreiche Nafta-Abkommen mit Mexiko und Kanada will Trump zumindest neu verhandeln.

Ist die Globalisierung, wie wir sie kennen, jetzt vorbei?


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