Die Presse Dossie 12 Stunden

Fluch oder Segen? Das Gerangel um den Zwölf-Stunden-Tag

Die einen sprechen von einer dringend notwendigen Flexibilisierung, die anderen vom "Lohnraub". Beim neuen Arbeitszeit-Gesetz sind die Fronten verhärtet. Die "Presse" hat sich angeschaut, was sich künftig ändern soll - und betrachtet das Thema Arbeitszeit aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein Dossier von Herbert Asamer, Davina Brunnbauer, Stefanie Kompatscher und Elisabeth Postl.

Seit Wochen gehen die Wogen rund um das neue Arbeitszeit-Gesetz hoch. Wirtschaftskammer und Industrie auf der einen und Arbeitnehmervertretungen und SPÖ auf der anderen Seite werfen der Gegenseite fast täglich in Aussendungen "Lügen" und "Propaganda" vor. Die Regierungsspitze wird von den Gegnern sowieso fast nur noch als "Konzernkanzler" und "Arbeiterverräter" bezeichnet. Und fast 100.000 Menschen gingen nach einem ÖGB-Aufruf aus Protest gegen das neue Gesetz auf die Straße.

Während Vizekanzler Heinz-Christian Strache das neue Gesetz blumig auf seiner Facebook-Seite anpreist („Mehr Flexibilität für heimische Arbeitnehmer – weil uns Freiheitlichen mehr Zeit für die Familie und eine ausgewogene Work-Life-Balance ein Anliegen ist!“) und die Wirtschaft von einer Win-Win-Situation spricht, schlagen Arbeitnehmer und Gewerkschaft Alarm, dass bald nichts mehr so sein wird wie vorher und drohen mit Kampfmaßnahmen.

Am Donnerstag soll das Arbeitszeit-Gesetz - in dem es in erster Linie um eine Ausweitung der täglich Maximalarbeitszeit auf zwölf Stunden geht - dennoch im Parlament beschlossen werden.

"Die Presse" hat sich angeschaut, was auf die Arbeitnehmer zukommen soll und die verschiedenen Positionen rund um das große Streitthema zusammengefasst. Außerdem schauen wir über den Tellerrand und zeigen auf, wie es mit der Arbeitszeit im Europa-Vergleich bestellt.


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