Am Computer behindert der Rollstuhl nicht

9,2 Prozent der US-Bürger mit Behinderung finden keine Arbeit. Die Quote ist nach wie vor deutlich höher als im Rest der Bevölkerung.
9,2 Prozent der US-Bürger mit Behinderung finden keine Arbeit. Die Quote ist nach wie vor deutlich höher als im Rest der Bevölkerung.(c) Robert Schlesinger / dpa Picture (Robert Schlesinger)
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In Zeiten des Fachkräftemangels werden für Unternehmen auch Menschen mit Behinderung interessanter. Wer keine Behinderten einstellt, muss Strafe zahlen: Im Vorjahr flossen 155 Millionen Euro in den Topf.

Darf man Behinderte jetzt eigentlich sagen? „Bei mir dürfen Sie, politisch korrekt ist es nicht“, sagt Gregor Demblin. Er kennt den langen philosophischen Diskurs über die Frage, aber macht es kurz: „Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen, nicht die Behinderung.“ Demblin ist 41 Jahre alt und seit einem Badeunfall mit 18 Jahren querschnittsgelähmt. Vor allem aber ist er erfolgreicher Unternehmensberater. Er arbeitet mit den ÖBB, Rewe, der Post, der Bank Austria – um nur ein paar zu nennen. Er bringt ihnen bei, wie man „Menschen mit Behinderung“, wie es korrekt heißt, als Kunden lukriert – und vor allem als Mitarbeiter.

In Österreich ist die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung nämlich keine Charityveranstaltung, sondern Pflicht: Unternehmen müssen pro 25 Mitarbeitern einen „begünstigten“ Mitarbeiter mit einer Behinderung von mindestens 50 Prozent einstellen. Sonst werden monatlich bis zu 383 Euro pro offener Pflichtstelle fällig. Bei Großbetrieben geht es um Millionen. Und trotzdem zahlen viele lieber, als Behinderte einzustellen: Im Vorjahr flossen 155 Millionen Euro in den Topf.

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