Warum sich immer mehr Hoteliers von ihren Sternen trennen

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Hoteliers wollen sich immer öfter nicht mehr an das alte Fünf-Sterne-System halten. Es sei verstaubt und starr. Die Gäste vertrauen ohnehin längst der Marke und den Bewertungen im Internet.

Wien. „Der Gast aus Nebraska weiß mehr über mein Hotel als mein neuer Mitarbeiter“, sagt Philipp Patzel. Sein Produkt – Bett mit Frühstück – sei durch das Internet so transparent geworden, dass der ursprüngliche Sicherheitsgedanke der Sterne-Skala überholt sei. „Da kauft keiner mehr die Katze im Sack.“ Also scheinen die vier Sterne, die Patzels Boutiquehotel Altstadt Vienna trägt, seit 2014 nirgends mehr auf. Patzel schätzt, dass jedes zweite neue Wiener Hotel in der gehobenen Preisklasse ohne Stern an der Tür auskommt.

Es ist eine gute Schätzung, wenn man Markus Gratzer fragt. Besonders in der Stadthotellerie sieht der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) in den letzten fünf Jahren unter seinen Mitgliedern einen deutlich Trend weg vom Stern.

160 von gut 1400 lassen sich nicht mehr von der Wirtschaftskammer registrieren. Das habe mehrere Gründe. Zum einen verbieten viele Unternehmen ihren Mitarbeitern seit der Wirtschaftskrise, auf Geschäftsreisen in Fünfsternhotels abzusteigen. Als Antwort verzichteten diese lieber auf die Sterne als auf die Gäste.

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