Arbeitsmarkt: Tausende kamen zum Job-Massencasting

Der Job Day „10.000 Chancen“ startete am Dienstag um sieben Uhr früh. Mehr als 5000 Jobsuchende trafen auf 90 Firmen.
Der Job Day „10.000 Chancen“ startete am Dienstag um sieben Uhr früh. Mehr als 5000 Jobsuchende trafen auf 90 Firmen.(c) Stanislav Kogiku
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Das von einem privaten Verein organisierte Massencasting für Arbeitslose war ein Erfolg. Der Andrang zeigt den Bedarf an innovativen Wegen in der Arbeitsvermittlung.

Wien. Der Wiener Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) konnte sich am Dienstag beim „Job Day“ einen Seitenhieb auf Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nicht verkneifen: „Wir Wienerinnen und Wiener stehen zeitig auf und beginnen früh zu arbeiten“, sagte Hanke bei der Eröffnung des ersten Massencastings für Arbeitslose in der Wiener Marx Halle. Der SPÖ-Politiker spielte damit auf den umstrittenen Aufstehen-Sager von ÖVP-Chef Kurz an. Der Ex-Bundeskanzler hatte im Zusammenhang mit der von der rot-grünen Wiener Stadtregierung kritisierten Reform der Mindestsicherung gemeint, dass in Wien immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um arbeiten zu gehen.

Als Beweis, dass viele Wiener Arbeitslose keine Langschläfer sind, begann der Job Day schon um sieben Uhr in der Früh. Während die mehr als 90 Firmen noch ihre Messestände aufbauten, standen die Jobsuchenden bereits Schlange, um zum Bewerbungsgespräch vorgelassen werden. Das Wiener Arbeitsmarktservice hat 13.000 Menschen angeschrieben und zur Jobmesse eingeladen. Davon dürften schätzungsweise 5000 bis 6000 Arbeitssuchende gekommen sein. Sie brauchten nur ihren Lebenslauf mitnehmen. Eine Anmeldung war nicht erforderlich. In „Recruiting Wohlfühl-Lounges“ konnten sich Firmen und Bewerber in unkonventioneller Weise begegnen. Zwischen den Ständen wurden Snacks verteilt. Daneben luden Rückzugsorte zum Reflektieren ein. In der Mitte der Halle war ein großer AMS-Checkpoint platziert. Dort konnten allfällige Förderungmöglichkeiten rasch und unbürokratisch abgeklärt werden. Die Firmen waren mit mehreren Personalisten vertreten. Damit war es möglich, dass in der Halle bis zu 500 Bewerbungsgespräche gleichzeitig geführt wurden. Die Personalisten sammelten die Lebensläufe, machten sich Notizen und wollen sich bei den Jobsuchenden in den nächsten Tagen melden.

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