Der ÖAMTC wird zum Datensammler

ÖAMTC-Chef Schmerold: Daten gehören dem Lenker, nicht dem Autokonzern.
ÖAMTC-Chef Schmerold: Daten gehören dem Lenker, nicht dem Autokonzern. (c) Michele Pauty (Michele Pauty)
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Der Mobilitätsclub bietet einen digitalen Beifahrer an, der Fahrzeugdaten checkt. ÖAMTC-Chef Schmerold erklärt, warum er die Daten nicht den Autofirmen allein überlassen will.

Die Presse: Werden wir künftig noch einen Pannendienst brauchen oder werden die Autos dank künstlicher Intelligenz zur Selbsthilfe greifen?

Oliver Schmerold: Jedes Unternehmen muss überprüfen, ob es zukunftsfit ist. Auch der ÖAMTC. Wir arbeiten viel mit der Automobilindustrie zusammen. Und natürlich geht es in Richtung Computerisierung und Datenmanagement. Die Hersteller versuchen so, Kunden zu binden und neue Services anzubieten.

Es geht also um eine Erweiterung der Produktpalette.

Wir sind ja europaweit als Dienstleister für Autohersteller tätig. Mittlerweile wollen die Hersteller nicht nur, dass wir Pannenhilfe leisten, sondern wir sollen auch Daten liefern. Was war der Grund der Panne? Wie lang hat der Kunde gewartet? Früher hat es gereicht, wenn wir gemeldet haben: Fall erledigt, alle wohlauf. Es werden auch immer mehr Daten in Echtzeit gesammelt. Die Autoproduzenten wollen genau wissen, wo eines ihrer Fahrzeuge welches Problem hat.

Das klingt ja vernünftig. Die Autohersteller wollen Fehler und Pannen vermeiden. Was ist so schlimm an der Prävention?

Vorerst einmal gar nichts. Uns war aber schnell klar, dass wir diese Erkenntnisse nicht nur den Autoherstellern, sondern in erster Linie unseren Mitgliedern zugänglich machen wollen. Immerhin erbringen wir 90 Prozent unserer Leistungen für unsere Mitglieder.

Der ÖAMTC fängt also an, gezielt Daten zu sammeln.

Es sind IT-Firmen an uns herangetreten, um uns ihre Expertise anzubieten. Wir haben aber schnell erkannt, dass all diese Lösungen mit einem großen Makel behaftet sind. Nämlich: Wo werden die Daten verarbeitet und wer hat aller auf sie Zugriff?

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