Close up of tattooed young woman with headphones using cell phone model released Symbolfoto PUBLICA
Sharing Economy

Handy, Computer und Spielkonsole werden immer öfter gemietet

Junge, technikaffine Menschen konsumieren anders. Ein neuer Megatrend zeichnet sich ab.

Wien. Die Unito-Gruppe setzt in Österreich im E-Commerce etwa 270 Millionen Euro um. Davon kommen 93 Prozent aus dem Onlinehandel, der den stationären Geschäften viel Kopfzerbrechen bereitet. Die gesamten Einkäufe im Internet haben im Vorjahr bereits 8,8 Prozent von den insgesamt 70 Milliarden Euro Einzelhandelsumsätzen abgesaugt. Otto, die stärkste Marke in der Unito-Gruppe, will künftig aber auch auf die Sharing Economy setzen. Mieten statt kaufen könnte zum „Megatrend“ werden, sagt Geschäftsführer Harald Gutschi.

Zum Einstieg hat er sich nicht irgendeinen Partner an Bord geholt, sondern das Berliner Unternehmen Grover. Das 2015 gegründete Start-up ist einer der europäischen Marktführer im Miet-Commerce für Unterhaltungselektronik. „Das iPhone X ist derzeit der Renner“, erzählt Gründer Michael Cassau. Dafür sind bei einer Zwölf-Monats-Miete monatlich 59,90 Euro zu berappen. Die Geschäftsidee habe er geboren, als er für neun Monate Aufenthalt 3000 Euro in eine Wohnungseinrichtung in Berlin investiert habe. „Das war für mich rausgeworfenes Geld“, sagte Cassau. Und als dann noch sein iPhone ins Waschbecken gefallen war, war die Gründungsidee fertig.

Dem wintersportaffinen Österreicher wird das Modell mit der Skileihe erklärt. Irgendwann haben viele Leute aufgehört, ihre Skiausrüstung zu kaufen. Nun sollen vor allem Elektronikgeräte ihren Weg zum Kunden finden. Der Unterschied zum Ski liege einzig in der Leihdauer, die zwischen einem und zwölf Monaten beträgt. Als Hauptzielgruppe hat Cassau den unter 30-jährigen, urbanen, technikaffinen Kunden ausgemacht. Das Alter des durchschnittlichen Otto-Kunden im Internet liegt bei 40 Jahren.

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