Interview

Post-Chef Georg Pölzl: „Wir hatten jetzt Weihnachten“

Post-Generaldirektor Georg Pölzl auf dem Dach der Konzernzentrale, flankiert von „Presse“-Wirtschaftschef Gerhard Hofer und Chefredakteur Rainer Nowak.
Post-Generaldirektor Georg Pölzl auf dem Dach der Konzernzentrale, flankiert von „Presse“-Wirtschaftschef Gerhard Hofer und Chefredakteur Rainer Nowak. (c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Post-Chef Georg Pölzl erklärt, warum für die Post während des Lockdown zwölf Wochen Weihnachten war und es dennoch nichts zu feiern gab. Die geplante Anmietung neuer Büros wurde abgeblasen, weil Home-Office funktioniert.

Die Presse: Es gibt wenige Unternehmen, die von Corona so stark betroffen sind. Sowohl positiv aufgrund des Paketgeschäfts als auch negativ wegen der Ansteckungen in Verteilzentren.

Georg Pölzl:
Ja, wir waren stark betroffen. Aber wir haben in all den Wochen die Postversorgung aufrechterhalten. Wir haben sogar in Quarantäne-Gebieten zugestellt. Es waren bis auf wenige Ausnahmen unsere 1800 Post-Geschäftsstellen in Betrieb. Auch in den Quarantäne-Gebieten haben wir die Filialen mit Mitarbeitern aus der Region betrieben und die Post teilweise an den Quarantäne-Grenzen übergeben. Das waren erhebliche Zusatzbelastungen. Diese Zeit hat uns operativ, etwa für Hygienemaßnahmen bis hin zur Hilfe durch das Bundesheer, rund 20 Millionen Euro gekostet. Das sind also in guten Jahren zehn Prozent des Jahresergebnisses.

Aber auf der anderen Seite wurde mehr online eingekauft. Das hat sich positiv auf das Paketgeschäft ausgewirkt.

Wir hatten aber auch einen radikalen Rückgang bei der Briefpost, vor allem bei der Werbepost. In einzelnen Wochen waren es um 90 Prozent weniger. Bei den Paketen gab es zuerst einen moderaten Verlauf und dann eine Explosion. Das Paketgeschäft hat die Verluste, zumindest was den Umsatz betrifft, kompensiert.

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