Energie

Eigenwillige Allianz gegen die Windkraft

Im Vorjahr verschwanden 33 Windkraftanlagen aus Österreich.
Im Vorjahr verschwanden 33 Windkraftanlagen aus Österreich. REUTERS
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Österreich hat im Vorjahr erstmals Windräder „verloren". Die Branche hofft auf die Erlösung durch das neue Ökostromgesetz (EAG). Doch das lässt weiter auf sich warten. Trägt die Windkraft selbst schuld daran?

Wien. Im Vorjahr war der Tiefpunkt erreicht. Erstmals seit in Österreich Elektrizität aus Windenergie gewonnen wird, hat das Land mehr Windkraftanlagen verloren als zugebaut wurden. 33 abgebauten Windrädern stehen nur sieben neu gebaute gegenüber (siehe Grafik). In Summe ging die Zahl der Anlagen auf 1307 zurück. Die installierte Leistung sank auf 3120 Megawatt (MW). Dies sei das traurige Ergebnis einer jahrelangen „Stop-and-Go-Politik“ von Regierungen, die lieber über die Energiewende sprächen, als sie auch tatsächlich zu ermöglichen, kritisierte Stefan Moidl von der Interessensvertretung IG Windkraft. Heuer würden zwar etliche bereits vor Jahren eingereichte Projekte „nachgeholt“. Für Neuprojekte gebe es aber weiter keine Mittel. Die Branche braucht das für Ende 2020 versprochene Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) wie einen Bissen Brot.

Doch das Gesetzeswerk, das den Ausbau von tausenden Ökostromanlagen bis 2030 ermöglichen soll, lässt weiter auf sich warten. Seit das grüne Infrastrukturministerium im September seinen EAG-Entwurf vorgelegt hat, ist vergleichsweise wenig passiert. Ein Grund dafür seien die detaillierten Fragen der Brüsseler EU-Kommission, argumentierte das Ministerium stets. Mitschuld am erhöhten Erklärungsbedarf sollen just die angeblich zu lockeren Förderrichtlinien für die Windkraft selbst sein.

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