Leichtfried will EU-Batteriewerk für E-Autos nach Österreich holen

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Europa nimmt einen Anlauf für eine eigene Batterieproduktion. Der wahlkämpfende Minister Leichtfried möchte beim "Batteriegipfel" der EU am Mittwoch für Österreich als Standort werben.

Die EU versucht, Industrien rund um E-Autos zu fördern. Am morgigen Mittwoch findet daher in Brüssel ein "Batteriegipfel" statt. Die Kommission, viele Mitgliedsstaaten und die Industrie beraten dort Strategien, um die Produktionskapazitäten von Batterien für E-Autos in Europa zu bündeln. Ziel des "Batteriegipfels" ist nach Worten des stellvertretenden Kommissionspräsidenten Maros Sefcovic, eine europäische Produktion von Batteriezellen aufzubauen, die über die gesamte Wertschöpfungskette bis zum Recycling reicht. Am Ende sollte ein Gegengewicht zur amerikanischen und asiatischen Konkurrenz stehen. Davon könnte Österreich profitieren.

Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) hat die Kommission bereits kontaktiert, "damit Österreich von Anfang an den Fuß in der Tür hat", wie er der APA am Dienstag sagte. Es gehe darum, "für Österreich als Standort für die europäische Batteriezellenproduktion zu werben. Ich will das europäische Batteriewerk nach Österreich holen", so der wahlkämpfende Politiker. Dass Europa die Batterieproduktion selbst organisieren will, begrüßt er sehr, denn das Feld dürfe nicht anderen überlassen werden.

"Weltklasse-Experten" in Oberösterreich und Steiermark

Gute Chancen sieht der Sozialdemokrat besonders für die Steiermark oder Oberösterreich. Speziell der steirische Automobilcluster und Oberösterreich erfüllen durch ihre Kompetenzen in Materialforschung, Elektrotechnik und Autobau beste Voraussetzungen. Grund seien auch dortige Firmen wie AVL oder Kreisel, die bereits "Weltklasse-Expertisen" in Batterietechnologien hätten. Die E-Mobilität sei der Weg, um den Verkehr sauber zu machen, bekräftigte Leichtfried.

Konkret kontaktierte Leichtfried den Kommissions-Vize Sefcovic, von dem die Initiative für das morgige Batteriestrategie-Treffen, das auf hoher Beamtenebene durchgeführt wird, ausging. Die heimischen Fachexperten sollen die heimische Expertise und die Hoffnung auf einen Standort bekräftigen, hieß es.

Vorbild für das europäische Elektrofahrzeugkonsortium ist laut Leichtfried-Büro der Luftfahrtkonzern Airbus, in dem europäische Flugzeughersteller ihre Kapazitäten bündeln, um gemeinsam der Konkurrenz zu trotzen.

Asien liegt bei Batteriezellen voran

Die großen Autobauer wollen in den nächsten Jahren viele neue Elektroautos auf die Straßen bringen. Sie reagieren damit auf den Druck der Politik, die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Länder wie Indien, Frankreich oder Großbritannien wollen Verbrennungsmotoren ab 2030 oder 2040 sogar ganz verbieten.

Bis jetzt dominieren bei Batteriezellen für Stromautos Unternehmen aus Japan, Südkorea und China wie Panasonic, NEC, LG, Samsung und BYD. Der US-Elektroautobauer Tesla stampft zusammen mit Panasonic in Nevada für 5 Mrd. Dollar (4,3 Mrd. Euro) eine Fabrik aus dem Boden, die ab 2020 Batterien und Akkupacks für stationäre Stromspeicher liefern soll.

(APA/Reuters)

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