Kohlekraftwerken gehen die Versicherer aus. Österreichs Institute füllen die Lücke.
Wien. Vier der fünf größten Versicherungskonzerne Europas haben dem Geschäft mit der Kohle den Rücken gekehrt. Zuletzt holte sich die italienische Generali das obligatorische Schulterklopfen der Umweltschutzorganisationen ab. Europas drittgrößter Versicherer will fortan keine neuen Kohlekraftwerke oder Minen mehr versichern und keine Geschäfte mit Firmen eingehen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit dem schmutzigsten Energieträger machen.
Generali ist kein Einzelfall: Zuvor haben etwa die französische AXA-Versicherung, die Allianz-Gruppe und die Münchener Rück ihren Abschied von der Kohle erklärt. Dabei geht es nicht nur um ein grüneres Image, sondern auch um harte Zahlen. Der Klimawandel trifft die Versicherer wie kaum eine andere Branche. Dazu kommt das politische Risiko: Die Gefahr, dass Regierungen den Druck auf die Kohleindustrie steigern, ist hoch – und damit die Gefahr, auf „stranded investments“ sitzen zu bleiben.