EU-Gipfel verlangt zweites Weltfinanztreffen

(c) EPA (Christophe Karaba)
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Am 15. November findet in Washington der Gipfel zur Reform der Finanzmärkte statt. Hundert Tage später sollen die Vereinbarungen konkret beschlossen werden.

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich am Freitag auf eine "gemeinsame Position" für den Washingtoner Gipfel der G-20 zur Reform der Finanzmärkte am 15. November geeinigt. Das teilte der amtierende EU-Ratsvorsitzende Nicolas Sarkozy am Freitag nach dem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten mit.

Die EU-Chefs vereinbarten, dass ein zweiter globaler Finanzgipfel nach Ablauf von hundert Tagen im Februar 2009 stattfinden soll. Dabei sollten die Prinzipien, die im November vereinbart werden, konkret beschlossen werden.

Fünf Leitlinien für eine Reform

Die Europäische Union will einem internen Papier zufolge für den Weltfinanzgipfel kommende Woche in Washington fünf Leitlinien für eine Reform der Finanzmärkte vorschlagen:

  • Der IWF soll gestärkt werden.
  • Ratingagenturen, von deren Urteil die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Banken abhängt, sollen künftig stärker überwacht und nach einheitlichen Verhaltensregeln arbeiten.
  • Die Bilanzierungsregeln sollen weltweit an einheitlichen Standards ausgerichtet werden.
  • Künftig soll kein Finanzsegment und keine Finanzinstitution unkontrolliert sein.
  • Für Bankmanager sollen internationale Verhaltensregeln aufgestellt werden, um zu riskante Transaktionen zu verhindern.

Finanzminister und Zentralbanker der führenden Schwellenländer stimmen an diesem Wochenende in Sao Paulo ihre Positionen für den geplanten Weltfinanzgipfel ab. Bei dem dreitägigen Treffen wollten sie von Freitag an darüber beraten, wie aufstrebende Wirtschaftsmächte wie die sogenannten Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China mehr Einfluss in der künftigen globalen Finanzarchitektur bekommen könnten. Die Vorschläge sollen in den G-20-Gipfel in Washington in der kommenden Woche einfließen.

(APA)

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