Digitalisierung: Österreichs Industrie hält mit Deutschland mit

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Die heimischen Industriebetriebe erwarten, dass sie im Jahr 2020 bereits zwei Fünftel ihres Umsatzes durch Industrie-4.0-Technologien erwirtschaften.

In einer Umfrage des Beratungsunternehmens EY vom April 2018 präsentieren sich die österreichischen Industriebetriebe in einem guten Licht: Demnach haben bereits 60 Prozent der 250 befragten Unternehmen ihre Produktion zumindest teilweise digitalisiert. „Österreich hinkt bei Industrie 4.0 also nicht hinterher, sondern befindet sich sogar auf ähnlichem Niveau wie Deutschland“, kommentiert Gerhard Schwartz, Partner und Sector Leader Industrial Products bei EY Österreich.

Der Anteil digital gefertigter Produkte trägt schon jetzt mit durchschnittlich einem Drittel zum Gesamtumsatz der befragten Unternehmen bei. „In Zukunft steigt das deutlich: Für 2020 erwarten sich die Betriebe, zwei Fünftel ihres Umsatzes durch Industrie-4.0-Technologien zu erwirtschaften“, schildert Schwartz. Beim Ausmaß der Digitalisierung können die heimischen Betriebe aber noch aufholen: Lediglich sieben Prozent haben ihre Produktion weitgehend oder vollständig digital vernetzt.

Industrie 4.0 für ein Viertel kein Thema
Als riskant beurteilt Schwartz die Aussage von gut einem Viertel der Befragten, digitale Technologien weder jetzt noch in Zukunft einsetzen zu wollen. „Diesen Unternehmen geht es in der Regel derzeit ganz gut und sie sehen keinen unmittelbaren Druck, auf Industrie 4.0 umzustellen. Meistens sind das Unternehmen mit langlebigen Produkten. Sie laufen aber Gefahr, dass sie nicht flexibel reagieren können, wenn sich das Kundenverhalten verändert“, warnt Schwartz.

Er ist überzeugt, dass diese Flexibilität früher oder später jedem Industrieunternehmen abverlangt wird, denn: „Die großen Innovationen passieren heute im Consumer Bereich, das geht sehr rasch. Dann müssen sie auch ebenso rasch im Industriebereich umgesetzt werden.“ Auch für die Befragten zählt die flexible Produktion neben der Automatisierung von Produktionsprozessen zu den wichtigsten Anwendungsbereichen von Industrie 4.0.

(c) Martin Stollberg / Trumpf GmbH & (Martin Stollberg)

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