Mit Volldampf auf das europäische Abstellgleis

Stillstand bei der Güterverlagerung: Das Bahnland Österreich konterkariert die EU-Verkehrspolitik.
Stillstand bei der Güterverlagerung: Das Bahnland Österreich konterkariert die EU-Verkehrspolitik.(c) REUTERS (Michaela Rehle)
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Breitspurfantasien und Kombiverkehrsnationalismus: Wie ausgerechnet das EU-Vorsitzland Österreich die gemeinsame Verkehrspolitik konterkariert.

Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur war immer auch eine militärische Angelegenheit: Die deutschen Autobahnen im Dritten Reich wurden nicht gebaut, um Otto Normalnazi im Volks-Kübelwagen schneller von Wanne-Eickel nach Buxtehude zu bringen, sondern um Truppen rascher verlegen zu können. Aus demselben Grund redet das US-Militär bei den Interstate Highways entscheidend mit. Und unterschiedliche Spurweiten und Sicherungssysteme im „kriegswichtigen“ Eisenbahnwesen haben als Hintergrund nicht zuletzt auch den Wunsch, den Nachbarn (und möglichen Feind) daran zu hindern, mit Militärtransporten einfach so ins eigene Bahnnetz hineinzufahren.

Da steckt Gedankengut aus überwunden geglaubten Zeiten des frühen 20. Jahrhunderts dahinter. Aber es hat noch immer große Auswirkungen. Vor allem im Eisenbahnverkehr, bei dem ein europaweiter Fleckerlteppich die Konkurrenzfähigkeit der Bahn auf internationalen Strecken schwer behindert. Das auch ökologisch motivierte EU-Ziel, den Anteil der Bahn am Gütertransport bis 2050 auf 50 Prozent zu heben, ist so nicht einmal ansatzweise zu schaffen.

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