H.-C. Strache kann zufrieden sein

MINISTERRAT: STRACHE
MINISTERRAT: STRACHEAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die FPÖ muss sich personalpolitisch keine Sorgen machen: In der Nationalbank winkt eh noch ein Spitzenjob für sie. Und auch generell ist sie bisher bei Postenvergaben nicht zu kurz gekommen.

Alles wird gut, und Heinz-Christian Strache muss keine SMS mehr verschicken: Die Nationalbank wird auch in Hinkunft – obwohl ihr die Bankenaufsicht genommen wird – vier Direktoren haben. Zwei für die ÖVP, zwei für die FPÖ. Wir erinnern uns: Strache war ja über die Aussicht, dass da ein Posten eingespart werden könnte, dermaßen unrund, dass er ein empörtes SMS versehentlich an einen SPÖ-Granden verschickte. Das war übrigens der stellvertretende Klubobmann Andreas Schieder. Gedacht war die Nachricht wohl für Arnold Schiefer, der für die Freiheitlichen im Hintergrund Personalpolitik macht. Aber in der Hitze des Gefechts kann man sich schon einmal vertippen – und Hand aufs Herz: Strache steht in seiner Partei unter immensem Druck. Dort ist nämlich der Argwohn gegenüber dem Koalitionspartner in Sachen Personalpolitik groß. Und Strache muss immer wieder unter Beweis stellen, dass er sich keinesfalls über den Tisch ziehen lässt. Tut er eh nicht, wie ein Überblick über die bisher unter Türkis-Blau vergebenen Posten veranschaulicht.

Wichtigste Botschaft also an all jene Freiheitlichen, die misstrauisch sind: Die FPÖ kann sich über die Zahl der Posten, die sie an Land ziehen konnte, echt nicht beklagen. Bei den ÖBB beispielsweise, die zu FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer ressortieren, ist die ÖVP gleichsam ganz draußen: Der Vorstand ist mit Andreas Matthä und demnächst Arnold Schiefer rot-blau, von den Kapitalvertretern im Aufsichtsrat sind bloß zwei ÖVP-nahe, der Rest ist FPÖ-affin. Und beim staatlichen Straßenbaukonzern Asfinag, der ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich Norbert Hofers fällt, verlässt demnächst die rote Karin Zipperer den Vorstand. Der Posten wird wohl auch blau besetzt werden.

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