Kordikonomy

Neue Keule gegen Umweltschützer

Die Presse/Fabry
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Damit Projektbetreiber nicht allein einer Phalanx an Gegnern gegenüberstehen, wird ihnen ein „Standortanwalt“ zur Seite gestellt. Machtpolitik à la Wirtschaftskammer.

Der Mann war in den vergangenen Monaten immer wieder für Überraschungen gut. Als Chef des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger hat Alexander Biach jedenfalls einige Kämpfe mit der Regierung ausgefochten. Biach, der seine Karriere der ÖVP verdankt, ging immer wieder mit Karacho auf Konfrontationskurs zu „seiner“ Partei– sei es, um die Dienstautos der Funktionäre zu verteidigen, um die Luxuspensionen zu rechtfertigen, oder um die von der Regierung geplanten Reformen zu hinterfragen. Seinen Job wird er zum Jahresende abgeben: Der Dachverband wird nämlich umstrukturiert und geschwächt. Und dafür steht Biach nicht mehr zur Verfügung. Oder wollte man ihn dort nicht mehr? Was weiß man schon. Jetzt wird halt FPÖler Matthias Krenn sein Nachfolger. Doch Alexander Biach sorgt abermals für eine Überraschung. Ihm winkt schon ein neu geschaffener Job: Er wird ab 1. Juli „Standortanwalt“ in Wien. Konflikte sind ihm damit aber weiterhin sicher.

Schon die Entstehungsgeschichte des Jobs ist eine von Auseinandersetzungen geprägte. Genau genommen beginnt sie im Jahre 2017, als das Bundesverwaltungsgericht den Bau der dritten Flughafenpiste in Wien untersagte. Aus Gründen des Umweltschutzes − die Aufregung war groß. Seitdem gibt es bekanntlich eine neue Regierung, und Türkis-Blau hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die ökologische Schlagseite, die Bewilligungsverfahren von Großprojekten haben, auszumerzen. Wirklich alle Hebel.

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