Nein, Italien wird kein Gold verkaufen

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Italiens Innenminister Matteo Salvini wirft gierige Blicke auf die Goldreserven. Aber dass Rom wirklich verkauft, ist extrem unwahrscheinlich. Das hätte schlicht keinen Sinn.

Es geht wieder los. In schönster Regelmäßigkeit widmen sich populistische Politiker den Goldreserven ihres Landes. Mit gierigen Blicken. Diesmal ist es Matteo Salvini, der eleganteste Italiener seit Nero, der sich am Nationalschatz zu schaffen machen will. Der Lega-Chef will gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Schulden tilgen und die von ihm verhasste Elite in der Notenbank bestrafen. Salvini ist noch immer im Wahlkampf. Er will beim Volk Punkte sammeln mit Euro- und Brüssel-Bashing. „Italiens Gold den Italienern“ lautet das Motto. Was steckt wirklich dahinter? Könnte Italien Gold verkaufen, um Schulden zu tilgen? Hat die Regierung Zugriff? Oder ist das alles nur ein großes Theater?

Italien hat mit fast 2500 Tonnen die drittgrößten Goldreserven der Welt. Nur die USA und Deutschland haben mehr, Frankreich knapp weniger. Russland und China folgen auf den Plätzen fünf und sechs, holen aber rasch auf, weil sie alles Gold kaufen, das sie bekommen können. Theoretisch wäre es für Rom tatsächlich möglich, Gold zu verkaufen, um das Budget aufzubessern. Nichts anderes hat Österreich von den 1990ern bis 2007 gemacht, als sich unser Schatz von rund 660 auf heute 280 Tonnen reduziert hat.

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