Asfinag-Chef Schierhackl räumt seinen Posten

INTERVIEW MIT ASFINAG-CHEF KLAUS SCHIERHACKL
INTERVIEW MIT ASFINAG-CHEF KLAUS SCHIERHACKLAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Klaus Schierhackl wird die Asfinag Ende Jänner "auf eigenen Wunsch" verlassen. Gegen ihn gab es zuletzt Vorwürfe wegen einer Geschenkannahme und sexueller Belästigung.

Asfinag-Chef Klaus Schierhackl wird mit 31. Jänner 2019 seinen Posten räumen und das Unternehmen "auf eigenen Wunsch" verlassen - einen entsprechenden Bericht des "Kurier" hat ein Asfinag-Sprecher bestätigt. Gegen Schierhackl waren zuletzt Vorwürfe wegen verbaler sexueller Belästigung erhoben worden, die der Manager bestritt. Wirbel gab es auch wegen einer Haus-Schenkung. Der Asfinag-Aufsichtsrat um Peter Franzmayer hatte eine Untersuchungskommission eingesetzt, deren Ergebnisse kommende Wochen präsentiert werden.

Im "Kurier"-Bericht wird ein internes Schreiben Schierhackls zitiert. Darin schreibt er, dass die öffentliche Diskussion um seine Person die Führung erschwert hatte: "Ich habe über viele Jahre erfolgreich Verantwortung für die Asfinag getragen. Ich muss heute erkennen, dass die öffentliche Diskussion rund um meine Person eine gedeihliche Fortsetzung dieser Tätigkeit erheblich erschwert. Mit meinem Rückzug möchte ich einen Neubeginn im Unternehmen ermöglichen."

"Die letzten Monate mit den auch öffentlich gewordenen Diskussionen rund um Vorstandsdirektor Dr. Klaus Schierhackl waren eine große Herausforderung", sagte FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer in einer Aussendung. Nun gehe es darum, "die Ruhe im Unternehmen wieder herzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass dies mit der Neuaufstellung des Vorstandes gelingen wird."

Vorstandskollegin kündigte ebenfalls Rücktritt an

Bereits im November kam es zu einem Eklat bei der Asfinag. Wie die "Presse" berichtete, gab Vorständin Karin Zipperer nach nur einem Jahr ihren Rücktritt bekannt. Grund dürften Probleme mit Schierhackls Führungsstil gewesen sein. Schierhackl ist seit 2007 Vorstand beim staatlichen Autobahnbetreibers seit September 2017 leiteten Zipperer und er das Unternehmen gemeinsam.

Damit sind nun also zwei Vorstandsposten vakant. Die Asfinag wird interimistisch von Gabriele Csoklich geführt werden, die derzeit das Konzern-Rechnungswesen leitet. Csoklich ist auch Geschäftsführerin der Asfinag European Toll Service GmbH.

Ein Auswahlprozess für die Nachbesetzung des Vorstandspostens von Karin Zipperer laufe bereits, sagte ein Asfinag-Sprecher. Wenn möglich, solle bereits am 1. Februar ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin feststehen. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Finanzvorstand Schierhackl soll noch im ersten Quartal 2019 gefunden werden.

>>> Bericht auf "Kurier.at"

(APA/Red.)

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