Realpolitik versus Anstand: Der FPÖ-Chef hat absolut recht. Diese Woche bewies, wie situationselastisch die ÖVP nach Wahlverlusten wirklich sein kann. So wie 2000.
Eine lehrreiche Woche: Handwerklich gäbe es bei groß angekündigten Auftritten einiges zu verbessern, und auch bei der Meinungsforschung vor einer Wahl.
Vor der Wahl wirkt das Land emotional erschöpft. Das sorgt für eine Überraschung: Andreas Mölzer, der wandlungsfähige Freiheitliche, sorgt sich um Slowenen.
Parteischädigend verhalten sich jene SPÖ-Spitzenpolitiker, die den Kontrahenten um die Spitzenkandidatur bei der Nationalratswahl nicht die Wahrheit sagen.
Ein neuer Regierungsposten muss her, ein Staatssekretariat für Gesundheit. Sonst wird das nichts mit der angekündigten Reform. Ein anderer ist einzusparen.
Eine Partei wie die FPÖ, die sich so viel politisches und moralisches Versagen geleistet hat, ist wieder auf Platz eins in den Umfragen. Aus eigener Kraft ginge das nie.
Ein Motorbootfahrer, ein Moderator, eine Meinungsforscherin, ein Schauspieler: 14 Jahre nach dem Fall Fritzl gibt es kein einheitliches medienrechtliches Vorgehen.
Für manche sind die Bocksprünge der Bürokratie skurril, vor allem für jene, die zu Silvester Tausende Euro in die Luft schossen. Für andere sind sie bedrohlich.
Ein großes Missverständnis zwischen Politik und Bürgern ist schuld an der miesen Stimmung. Nicht einmal das ersehnte Ende der kalten Progression kann sie ändern.
Hinter schönen Begriffen verbirgt sich das ganze Ausmaß tiefer Verachtung. So wird eine ganze Generation als „Weicheier“ diffamiert. Das ist ungerecht.
Das Veto gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens erfolgt nach angeblichen Erfolgsrezepten der ÖVP, deren Wirkung sich bisher in Misserfolgen niedergeschlagen hat.
Es scheint unerklärlich, warum der Missbrauch an einer Wiener Schule nicht abgestellt, warum der Terroranschlag 2020 nicht verhindert wurde – ist es aber nicht.
Trotz des Schocks der Krise 2015 ist bis jetzt keine saubere Trennung und keine korrekte Verwendung der Begriffe „Flüchtling“, „Migrant“, „Asylwerber“ möglich.
Wie Mikl-Leitner in Niederösterreich die Landtagswahl für die ÖVP retten will: Mit Millionen für Haushalte, Beruhigung für Kreditnehmer und Widerspruch zum Bund.
Wer es „sich richten kann“, die richtigen Leute einschaltet, auf Positionen pocht, Regeln ignoriert, von Postenschacher profitiert, wird hofiert, nicht geschnitten.
Für ernsthaften demokratiepolitischen Schaden haben Zeit und Fähigkeiten von Kurz & Co. nicht gereicht, nur für ein Schmierentheater jetzt. Hoffentlich.
Jedes Jahr ein „Welttag“ mit denselben Forderungen nach Versorgungsausbau. Das war schon vor Pandemie, Krieg, Inflation unzureichend. Jetzt ist es fahrlässig.