Vielleicht irgendwann am Rande, weil er der Großvater des Politikers Klaus und des Dirigenten Christoph von Dohnányi war, überdies auch Schwiegervater des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer? Dennoch trübt eine angebliche Nähe zu diktatorischen Regimen den Nachruhm des Komponisten – in jeder Hinsicht zu unrecht. In diesem Podcast gibt es hier herrliche spätromantische Musik zu entdecken, gespielt mehrheitlich von ungarischen Interpreten wie András Schiff, Georg Solti, dem Takács-Quartett (Decca), Antal Doráti (Mercury) – und Brahms, gespielt von Dohnányi selbst, der einer der bedeutendsten Pianisten seiner Zeit war(Hungaroton). Die Ausschnitte aus den „Symphonischen Minuten“, der Suite in Fis und der Zweiten Symphonie spielt das BBC Symphony Orchestra unter Mathias Bamert (Chandos). Eine musikalische Stunde mit einem halb vergessenen Genie, voll Humor, aber auch Besinnlichkeit und viel schwelgerischem Klang.