Erfolg International

Brigitte Streller: Die „andere Perspektive“ bekommt man im Ausland

(c) L'Oreal
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Erfolg International. Die Tirolerin Brigitte Streller istseit 15 Jahren für den Kosmetikkonzern L'Oréal für neun Märkte in der Adria-Balkan-Region verantwortlich.

Ursprünglich wollte Brigitte Streller für „zwei, drei, höchstens vier Jahre“ nach Wien, um für L'Oréal im Produktmanagement zu arbeiten. Davor hatte die Tirolerin Wirtschaft und Dolmetsch (Englisch, Französisch) studiert. 1989 war das. Doch dann kam es anders. 1994 wurde sie für zwei Jahre in die Zentrale des französischen Kosmetikherstellers nach Paris geholt, wo sie in der für die Märkte in Skandinavien und in der Türkei – „Damit wir auch ein bisserl Sonne bekommen“, sagt sie scherzend – zuständigen Einheit tätig war.

Nach weiteren Stationen wurde sie gefragt, ob sie sich einen Job auf dem Balkan vorstellen könnte: „Als ich 2004 nach 15 Jahren Tätigkeit für L'Oréal hauptsächlich in Österreich und in der Zentrale in Paris nach Belgrad entsandt wurde, um die dortige L'Oréal-Niederlassung aufzubauen, kannte ich Serbien und die umliegenden Länder gar nicht“, sagt Streller. Mit Ausnahme von Kroatien, wo sie schon Urlaub gemacht hatte. Doch schnell fühlte sie sich nach der Übersiedlung nach Belgrad heimisch dort. „15 Jahre später bin ich sehr stolz, für eine Region mit neun Märkten als Geschäftsführerin tätig zu sein.“

Jetzt ist sie eine der Nominierten für die Austria'19 in der Kategorie Erfolg International. In der Adria-Balkan-Region verantwortet sie die Aktivitäten von Marken wie Garnier, Maybelline, Lancôme, Kiehl's oder Vichy in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, im Kosovo, in Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien. Klar gebe es auf den lokalen Märkten Unterschiede bei den Konsumentenwünschen, bei den Handelspartnern und bei den Regulatorien.

Oder beim Thema Nachhaltigkeit, das sich L'Oréal groß auf die Fahnen geschrieben hat. „Mülltrennung ist in Slowenien auf dem Niveau von Österreich“, sagt Streller. In Serbien gebe es nicht einmal getrennte Mülltonnen. So groß manche Unterschiede seien – umgekehrt seien diese Märkte auch wieder sehr einheitlich. Der wohl größte Unterschied zu Österreich? Schönheit habe für Frauen in ihren Märkten einen noch höheren Stellenwert, „sie würden ungeschminkt nicht einmal zum Bäcker gehen“.

Frauen in die (Natur-)Wissenschaften

In ihren Ländern ist sie für mehr als 400 Mitarbeiter verantwortlich, die an der Firmenkultur besonders schätzen, dass sie viel Spielraum lässt. Mit ihnen trägt sie zur globalen L'Oréal-Mission „Beauty for all“ bei, die auch Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility umfasst. „Für junge Konsumenten ist das schon ein Thema.“ Eine Maßnahme ist das Förderprogramm für exzellente Wissenschaftlerinnen For Women in Science. Hier, sagt Streller, hätten die Balkan-Länder einen Vorteil: Traditionell lag der Frauenanteil in den mathematischen, technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen immer schon höher als in Mitteleuropa.

„Es ist spannend, etwas aufzubauen und wachsen zu sehen und Entwicklungen mitzugestalten“, sagt Streller. Sie wollte aus Tirol weg, um eine „andere Perspektive“ zu bekommen. Mittlerweile sind aus den zwei, drei, vier Jahren 30 geworden.

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