Austria'20

Leona König: Damit kein Talent vergessen wird

Leona König
Leona KönigRania Moslam
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Mit ihrem Verein IMF widmet sich Leona König der Förderung musikalisch hochbegabter Kinder – damit deren Erfolg nicht an fehlenden Mitteln scheitert.

Den Entschluss fasste Leona König 2016. Ihr eigene Tochter war damals gerade acht und warf sich mit Talent und Leidenschaft in Pianowettbewerbe. „Ich habe gesehen, welche Begeisterung Kinder schon im ganz jungen Alter haben, wie sie sich austauschen, sich gegenseitig hören, bei Wettbewerben mitmachen, gemeinsam musizieren. Ich habe auch gesehen, dass sie dabei nicht von den Eltern gepusht werden, es ist das, was sie sich selbst wünschen und wollen.“

Viele Familien, ist sich Leona König bewusst, könnten sich freilich eine entsprechend gehobene Ausbildung nicht leisten. „Ich sehe immer wieder, dass Kinder wahnsinnig talentiert sind, aber nicht weiterkommen, weil sie nicht den passenden Lehrer haben.“ Genau hier will König mit ihrer vor vier Jahren gegründeten International Music Foundation for Highly Gifted Children (IMF) Abhilfe schaffen.

Kern ihres Projekts ist der Wettbewerb Goldene Note. In Auditions sucht dabei eine Jury, in der die wichtigsten Musikinstitutionen und Universitäten vertreten sind, nach Nachwuchstalenten im Alter zwischen fünf und 18; die ausgewählten Kinder und Jugendlichen treten dann bei einem jährlichen Galakonzert auf. Bisher gab es Wettbewerbe für Violine, Klavier und Cello, künftig soll die Goldene Note auf Gesang, Ballett und andere Instrumente ausgeweitet werden.

Dabei geht es König nicht nur darum, den Kindern „eine große Bühne zu geben, sondern sie nachhaltig zu unterstützen. Ich will die jungen Talente finden, fördern und weiter begleiten, statt sie nur einmalig auftreten zu lassen“. So gibt es u. a. Masterclasses oder finanzielle Unterstützung, seit dem Vorjahr verfolgt König außerdem das Konzept, Künstler wie Juan Diego Flórez, Valentina Nafornita, Lidia Baich oder Hyung-ki Joo an Bord zu holen, die ihre Bühnenerfahrung mit dem Nachwuchs teilen sollen.
Frühe Unterstützer waren Steinway und die Wiener Staatsoper, inzwischen hat sie auch den ORF als Partner gewonnen. Weil 2020 angesichts der Pandemie der Wettbewerb nicht wie üblich durchgeführt werden konnte, wurde stattdessen auf ORF III eine „Goldene Note spezial“ übertragen, bei der die Sieger früherer Jahre im Fernsehen aufgetreten sind. Eine Weiterentwicklung, sagt König, die das Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen habe.

In Zukunft hofft König, auch Unterstützung vonseiten der Bundesregierung zu bekommen. Überhaupt wolle sie das Thema stärker aufs Tapet bringen. Denn Wien, sagt König, sei zwar Kulturweltstadt – „aber dafür, Kinder schon in sehr jungem Alter zu fördern, wird leider sehr wenig gemacht“. So will sie auch andere Institutionen für das Thema sensibilisieren. „Mein Ziel ist, dass kein Talent vergessen wird.“

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