Nicht nur Österreich bekämpft die hohe Inflation bei schwachem Wachstum mit ungeeigneten Mitteln. Es geht jetzt nicht darum, den unvermeidlichen Wohlstandverlust aufzuhalten, sondern den Wiederaufschwung vorzubereiten.
Wir brauchen jetzt dringend einen kurzfristig wirkenden und vor allem technisch umsetzbaren Plan zum schrittweisen Ausstieg aus russischem Gas. Der fehlt an allen Enden.
Österreich hat sich wie kein anderes Land in Sachen Erdgasversorgung von Russland abhängig gemacht. Und alle Warnzeichen ignoriert. Jetzt wird immer noch beruhigt, während die Deutschen bereits fieberhaft nach Ersatz suchen.
Geldschwemme, Corona und jetzt auch noch der Ukraine-Krieg: Uns drohen heuer Vermögensverluste wie in der ersten Ölkrise. Experten erwarten sechs Prozent Teuerung, aber die EZB pumpt weiter Geld in den Markt.
Förderwahnsinn, Steuerwildwuchs, Überbürokratisierung, Föderalismus-Versagen in der Pandemie: Der Reformbedarf in diesem Land ist riesig. Nur: Es tut sich nichts, die Republik steht seit Jahrzehnten still.
Stabilitäts- und Wachstumspakt, Schengen, Dublin, Verbot der Staatsfinanzierung aus der Notenpresse: Die Säulen der Europäischen Union haben bedenkliche Risse, weil niemand geltende Vereinbarungen ernst nimmt.
Inflation und Fachkräftemangel haben einen gemeinsamen Nenner: Weil die eigentlichen Ursachen aus politischer Rücksichtnahme nicht genannt werden, ist deren Bekämpfung wenig effizient. Das kommt uns teuer zu stehen.
Die amerikanische Notenbank reagiert endlich auf die hohe Inflation, die Europäische Zentralbank bleibt vorerst in ihrer politischen Abhängigkeit gefangen. Wenn sie noch lang zaudert, wird es richtig gefährlich.
Hausgemacht explodierende Bahnstrompreise machen Straßentransporte noch lukrativer. Die Politik reagiert darauf wie gewohnt – mit der Ankündigung staatlicher Eingriffe, die das Problem verschlimmern, statt beseitigen.
Nach der Abschaltung von Kernkraftwerken geht in Deutschland der CO2-Ausstoß der Stromerzeugung in die Höhe. Kohle ist wieder wichtigster Energieträger. Ein Lehrbeispiel für sündteures Versagen von Ideologie in der Energiepolitik.
Gebäudesanierung. Die neue Gebäuderichtlinie der EU passt sich in die ambitionierten Klimaziele der Union ein – und könnte damit Millionen sanierungstechnische Abrisskandidaten produzieren. Auf Eigentümer rollt eine Kostenlawine zu.
Die EU wird demnächst wohl auch Kernkraft und Gas als nachhaltige Energieform deklarieren. Aus der Not heraus, denn der erhöhte Strombedarf ist sonst nicht zu decken.
Hohe Inflation bei gleichzeitigem Wirtschaftsstillstand gilt als Albtraum aller Ökonomen. Europa, allen voran Deutschland, steuert rapid auf dieses Szenario zu.
200.000 offene Stellen bei 600.000 Arbeitslosen und Mindestsicherungsbeziehern – wie passt das zusammen? Und: Wo bleibt das Gesamtkonzept gegen dieses Missverhältnis?
Mit CO2-Vermeidungsstrategien allein bekommt man die globalen Treibhausgasemissionen nicht ausreichend in den Griff. Über mögliche Alternativen wird aber noch viel zu wenig geredet.
Die amerikanische Fed beginnt mit dem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik, nächstes Jahr könnte es durchaus zu ersten Zinserhöhungen kommen. Der EZB fehlt dazu noch der Plan.