Die OMV und das große Geschäft mit dem Erdgas

Bislang fackelte der Iran sein Erdgas einfach ab.

Wien (ps). In Österreich und in Rumänien fördert der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV fast drei Viertel seiner Produktion zu Tage. Doch steigern lässt sich diese Fördermenge kaum noch, weshalb der Konzern in immer weiter entfernten Gebieten nach Öl- und Gas sucht. So ist die OMV etwa seit einigen Jahren dank großer Funde zum größten Erdgasproduzenten in Pakistan aufgestiegen. Allerdings wird dieses Gas nur am lokalen Markt verkauft.

Besonders kräftig (um fast 30 Prozent bis 2011) wird laut Schätzungen der OMV aber der Gasverbrauch in Europa steigen. Grund dafür ist unter anderem, dass Erdgas weniger klimaschädlich als Erdöl und Kohle ist und daher insbesondere bei der Stromerzeugung verstärkt eingesetzt wird. Die OMV möchte daher deutlich mehr Gas nach Europa transportieren und setzte dabei vor allem auf Importe aus Russland und dem Iran.

Während Russland bereits der größte Exporteur von Erdgas nach Europa ist, liefert der Iran bislang nur Erdöl in die EU. Durch die Gasleitung Nabucco, die ab 2012 aus dem Iran und dem kaspischen Raum über die Türkei bis nach Österreich liefern soll, ist dabei ein Versorgungsweg. Zudem soll Erdgas aus dem Persischen Golf, das bisher mangels Transportmöglichkeiten einfach an Ort und Stelle abgefackelt wurde, in flüssiger Form (LNG) per Schiff bis in die Adria geliefert werden. Der Iran verbrannte bislang mehr Gas, als Österreich im Jahr verbraucht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2007)

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