Zuletzt hat der US-Filmregisseur Steven Soderbergh mit seinen Thrillern Traffic und Erin Brockovich beachtliche und mutige Filme abgeliefert. Am 1. März bringt er mit The Good German einen Noir-Konzeptfilm in die heimischen Kinos.
Reuters (Hannibal Hanschke)
Soderbergh drehte den Film vollständig in Schwarzweiß. Zum Einsatz kam ausschließlich Kameratechnik, die in der Nachkriegszeit verfügbar war. Diese Reduktion der Mittel verleiht dem Film eine einzigartige Optik.
(c) Warner Bros.
George Clooney, der schon in dem von Soderbergh produzierten Film Syriana mitgewirkt hatte, spielt US-Kriegskorrespondent Jake Geismer. Er kommt direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus beruflichen Gründen nach Berlin. Die Stadt ist beherrscht von Militärs, und vermittelt den Eindruck eines gesetzlosen Gebiets.
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Im zerbombten Nachkriegsberlin, wo der Schwarzmarkt blüht, versucht auch sein Fahrer, der korrupte Corporal Tully (Tobey Maguire) soviel Geld zu machen, wie er kriegen kann.
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Durch die Affäre zwischen Corporal Tully und der Jüdin Lena Brandt (Cate Blanchett) tritt eine alte Liebe wieder in Jake Geizmers Leben. Somit wird Lena Teil eines Beziehungsdreiecks, was kommende Schwierigkeiten bereits ahnen lässt.
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Nachdem Corporal Tully erschossen im russischen Sektor Berlins aufgefunden wurde, die Taschen voller Geld, beginnt Jake zu ermitteln. Durch seine Ermittlungen gerät auch er in Schwierigkeiten. Beim Versuch seiner alten Liebe zu helfen, wird er in ein Intrigenspiel zwischen den Siegermächten verstrickt.
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Nach einem gelungenen Start nimmt die Spannung in The Good German jedoch merklich ab. Jeder Zuschauer, der sich schon mal Casablanca angesehen hat, wird Ähnlichkeiten in Figuren und Plotstruktur bald erkennen. Der Drehbuchautor Joseph Kanon lässt in dieser Hinsicht leider etwas an Originalität vermissen.
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Die filmische Umsetzung ist trotzdem gelungen. An mehreren Stellen mischt Soderbergh Dokumentaraufnahmen unter den fiktiven Plot. Das erzeugt die intensive Grundstimmung des Films. The Good German entpuppt sich als eine Kombination aus Film Noir-Thriller-Verwirrspiel und "unmöglicher" Liebesgeschichte zwischen einem naiven Amerikaner und einer innerlich gebrochenen Frau.
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Das verkrampfte Bemühen, das sich durch den ganzen Film zieht, wird auch in George Clooneys deutschen Textzeilen deutlich. Sie klingen leider plump und auswendig gelernt. Im Gegensatz dazu klingt Cate Blanchetts Deutsch flüssig und natürlich.
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Der Film von Steven Soderbergh ist aufgrund der Reduktion der technischen Mittel und einer makellosen Inszenierung besonders sehenswert. Eine Cate Blanchett in Topform verleiht dem Thriller die nötige Klasse.
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The Good German
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