Atomstreit mit Iran: USA bereiten Militärschlag vor

Die USA erwägen einen Angriff, wenn der Iran über die Kapazitäten zum Bau von Nuklearwaffen verfügt.

Trotz offizieller Dementis bereiten die USA offenbar einen umfangreichen Militärschlag gegen den Iran vor. Wie der britische Sender BBC in der Nacht auf Dienstag berichtete, könnte ein Angriff der Vereinigten Staaten durch die Bestätigung ausgelöst werden, dass der Iran über die Kapazitäten zum Bau von Nuklearwaffen verfügt. Aber auch ein Großanschlag im Irak, der auf Hintermänner im Iran zurückgeführt werden kann, soll von den USA als Anlass für einen Militärschlag betrachtet werden.

Nach den vorliegenden Informationen hat das US-Militär bereits einen umfangreichen Plan ausgearbeitet, der Luftangriffe auf iranische Militärflughäfen und -häfen sowie Raketenstandorte und Kommandozentralen vorsieht. Auch die umstrittene Atomanlage in Natanz, wo der Iran an der nuklearen Anreicherung arbeitet, und die Anlagen in Bushehr, Isfahan und Arak sollen unter anderem durch Bunker brechende Raketen, die von Langstreckenraketen abgeschossen werden, auf der Angriffsliste stehen. Der Plan sei eine "Rückfalloption", zitierte die BBC Quellen im US-Militärkommando in Florida.

Der UNO-Sicherheitsrat hat zu Jahresende 2006 Sanktionen über den Iran verhängt und dem Land bis zum kommenden Mittwoch (21. Februar) eine Frist gesetzt, die Uran-Anreicherung einzustellen. Das Regime in Teheran bestreitet, den Bau einer Atomwaffe zu betreiben. Das angesehene International Institute for Strategic Studies (IISS) in London schätzte jüngst, dass der Iran nur mehr zwei bis drei Jahre von einer eigenen Nuklearwaffe entfernt sei. Der frühere britische Botschafter in Teheran, Richard Dalton, warnte, dass Drohungen gegen den Iran das Regime in seinem Bestreben nach einer Atomwaffe nur bestärken würden.

Die USA haben zuletzt verstärkt Vorwürfe gegen den Iran gerichtet, die Gewalt im Irak zu schüren. Dabei wurde man auch auf österreichische Waffen aufmerksam, die in den Iran geliefert und angeblich im Irak gefunden wurden. Die von den USA vorgelegten Hinweise auf iranische Drahtzieher des Bürgerkriegs im Irak blieben jedoch wenig überzeugend. Präsident George Bush wiederholte die Vorwürfe jüngst nicht in derselben Schärfe wie andere Vertreter seiner Regierung. (APA)

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