USA: 16 Millionen Amerikaner leben in extremer Armut

Besonders armutsgefährdet sind in den USA alleinerziehende Mütter.

Wien. 16 Millionen Amerikaner leben heute in extremer Armut. Laut einer Analyse des kalifornischen Medienkonzerns McClatchy Newspapers erreicht die Armut in den Vereinigten Staaten damit ein Ausmaß wie seit 32 Jahren nicht mehr. Immer mehr Amerikaner drohten unter die Armutsgrenze zu fallen, und die Kluft zwischen den Wohlhabenden und den Bedürftigen werde immer gravierender, heißt es in der Studie.

Eine vierköpfige Familie mit einem Jahreseinkommen von weniger als 9903 Dollar – das ist etwa halb soviel wie die landesweite Armutsgrenze – gilt als extrem arm. Zu den Ärmsten der Armen gehören auch Einzelpersonen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 5090 Dollar. Für Alleinstehende liegt die Armutsgrenze bei etwa 9650 Dollar im Jahr, umgerechnet 7300 Euro.

Langfristiger Trend

„Die Armut hat in den vergangenen Jahren zugenommen, und es ist das erste Mal, dass dies während einer wirtschaftlichen Erholungsphase geschieht“, erklärte Arloc Sherman, Mitarbeiter des „Centers für Budget und Policy Priorities“. Das bedeute, dass das Wirtschaftswachstum keine positiven Auswirkungen für ärmere Schichten mit sich bringe.

Avis Jones-DeWeever vom „Institute for Womens Policy Research“ erläuterte, die Analyse der Armutsentwicklung zeige einen langfristigen Trend an. Besonders armutsgefährdet seien heute alleinerziehende Mütter. „Sie sind auf sich allein gestellt, und die Versorgung von Kindern ist in den USA teuer.“

Die Staaten mit der größten Armut sind Kalifornien, Illinois, Florida, Ohio, Texas, North Carolina, Michigan, Georgia, und New York. Die wohlhabendsten US-Bundesstaaten sind Massachusetts, Iowa und Minnesota.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2007)

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